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Klare Forderungen an den künftigen US-Präsidenten Donald Trump äußern der Vatikan und die Bischöfe des Landes. Der BDKJ ist alarmiert.
Der Vatikan und die US-Bischöfe haben klare Erwartungen an den künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Derweil ruft der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) alle Demokraten zu Wachsamkeit auf.
Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin nahm am Rande einer Konferenz in Rom Stellung zur Wahl Trumps, meldet „Vatican News“. Parolin forderte Trump auf, die Polarisierung in den USA zu überwinden und zum Frieden in der Welt beizutragen.
Vatikan kritisiert Trumps Abschiebungs-Pläne
Trumps Ankündigung, Kriege beenden zu wollen, begrüßte der Chefdiplomat des Papstes, äußerte aber Skepsis: „Ich glaube auch nicht, dass er einen Zauberstab hat“. Demut und die Bereitschaft, sich für das Allgemeinwohl einzusetzen, seien notwendig, um Frieden zu schaffen.
Kritisch äußerte sich der Kardinal zu geplanten Massenabschiebungen lateinamerikanischer Migranten. Der Heilige Stuhl sei „für eine Politik, die klug ist, human ist und extreme Maßnahmen vermeidet“. Das sei der einzige Weg, die komplexen Migrationsprobleme zu lösen. Parolin erinnerte an Worte von Papst Franziskus zur Menschenwürde von Migranten. Mögliche Gemeinsamkeiten mit Trump sieht Parolin beim Schutz ungeborenen Lebens.
US-Bischöfe rufen zu Respekt auf
Der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Erzbischof Timothy Broglio, erklärt, es gelte nun, von der Phase des Wahlkampfs auf friedliche Weise zum Regieren überzugehen. Wie schon bei der Wahl Joe Bidens 2020 äußert sich die Bischofskonferenz neutral. Die Kirche sei mit keiner politischen Partei verbündet und freue sich auf die Zusammenarbeit mit allen Volksvertretern, betont Broglio.
Es sei Pflicht für Christen und Amerikaner, „einander mit Nächstenliebe, Respekt und Höflichkeit zu begegnen, auch wenn wir in Fragen der öffentlichen Politik unterschiedlicher Meinung sein mögen“. Die Vereinigten Staaten seien mit vielen Gaben gesegnet, müssten auch um jene außerhalb der Grenzen besorgt sein und Hilfe anbieten.
Der Erzbischof von Washington, Kardinal Wilton Gregory, ruft in einer eigenen Erklärung dazu auf, gemeinsam nach Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden zu suchen. Auch wenn nach der Wahl nun manche aufatmeten und andere Ängste hätten, liege der Weg nach vorn im „Respekt füreinander und in der von Gott gegebenen Würde, die wir teilen“.
BDKJ: Wir müssen als Demokraten zusammenstehen
Der BDKJ ruft die Jugend zu Zusammenhalt auf. „Wir müssen jetzt die Zukunft in unsere eigene Hand nehmen, entschlossen und stark zusammenstehen – als Demokrat*innen und Antifaschist*innen in Deutschland, Europa und der ganzen Welt“, schreibt der Verband bei Instagram.
Die Welt sei mit der Wahl Trumps „deutlich unsicherer geworden“. Das US-Wahlergebnis könne „menschenfeindliche Kräfte“ in Deutschland anstacheln. Daher komme es nun auf ein starkes Bündnis für eine bessere Welt in Europa an, so der BDKJ.