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Er zeigt einen Imam, eine evangelische Pastorin, einen katholischen Priester und einen jüdischen Rabbiner: Einen gemeinsamen „Toleranzwagen“ für den Düsseldorfer Rosenmontagszug haben Vertreter der vier Religionsgemeinschaften am Mittwoch in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt vorgestellt. „Ich habe das derzeitige politische Klima in Teilen der Gesellschaft aufgenommen und dieses Zeichen für mehr Toleranz ist dabei herausgekommen“, erläuterte der Wagenbaumeister ¬und Künstler Jacques Tilly die Idee anhand einer Skizze.
Den Hintergrund zu der Vierergruppe bildet das Stadtbild von Düsseldorf, an dessen Himmel „Toleranz-Wagen“ geschrieben steht. Vorbild dafür sei das berühmte Zitat „Mehr Toleranz wagen“ von Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) aus seiner Regierungserklärung von 1969, hieß es. „Gemeinsam wollen wir eine Botschaft von Toleranz und Zusammenhalt in die Welt senden, denn das ist nötig“, sagte der Verwaltungsdirektor der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Michael Szentei-Heise.
Für jede Gemeinschaft ein Viertel der Plätze
Die Kosten für den 16 Meter langen und 3 bis 4 Meter hohen Wagen taxieren die Initiatoren auf rund 65.000 Euro. Das Geld komme aus einer sogenannten „Crowdfounding-Aktion“, bei der Begeisterte spenden und für 1.911 Euro einen Platz auf dem Wagen erstehen können. Mitfahren können nach den Angaben 32 Personen. Für jede Religion ist ein Viertel der Plätze eingeplant. Der Vertreter der Düsseldorfer Muslime, Dalinc Dereköy, sprach von einem historischen Ereignis und betonte: „Am Ende sind wir doch alle Düsseldorfer, die zusammen den Karneval feiern.“
Im vergangenen Jahr fuhr beim Düsseldorfer Rosenmontagszug erstmals ein Wagen der jüdischen Gemeinde unter dem Motto „Heinrich Heine - der berühmteste jüdische Sohn der Stadt“ mit. Nun wolle man mit dem neuen Projekt ein Zeichen für den Dialog zwischen den Religionen und gegen Vorurteile und Diskriminierung setzen, so Szentei-Heise.