ARCHITEKTUR

Pfarrei verkauft beliebte Hochzeitskirche in Münster

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Die Barockkirche stammt in Teilen von Johann Conrad Schlaun. Zudem wird eine Kirche in einem Stadtteil aufgegeben.

Von jjo, pbm

 

Die Pfarrei St. Petronilla Münster verkauft die „Dyckburg-Kirche“ St. Mariä Himmelfahrt zum 1. Dezember an die Rumänisch-Orthodoxe Metropolie für Deutschland. Das beschloss nach Angaben der Bischöflichen Pressestelle der Kirchenvorstand in einer gemeinsamen Sitzung mit Pfarreirat und Seelsorgeteam.

Die orthodoxe Gemeinde nutzt die zum Beispiel für Hochzeiten beliebte Barockkirche, die Johann Conrad Schlaun in Teilen schuf, bereits seit neun Jahren regelmäßig. Pfarrer Dimitrie Ursache erklärt, es sei „selbstverständlich“, dass seine Gemeinde die erlebte Gastfreundschaft umgekehrt aufrechterhalte. Das Grundstück bleibt laut Meldung Eigentum der Pfarrei St. Petronilla. Das Gebäude wird weiter als Kirche genutzt und bleibt tagsüber für Besucher geöffnet.

Derzeitige Kirche in Gelmer wird aufgegeben

Zudem beschlossen die Pfarrgremien, die St.-Josef-Kirche in Gelmer aufzugeben. Grund sei unter anderem ein Gutachten, das eine grundlegende Sanierung des Kirchendachs empfiehlt. Die Kosten dafür stünden „in keinem wirtschaftlich vertretbaren Verhältnis“.

Ein Architekten-Investoren-Verfahren sei vorgesehen, um eine neue Nutzung von Kirchengebäude und Kirchplatz zu entwickeln. Geplant sei dabei auch ein kleiner Kirchenraum.

Pfarrer Streuer: Gemeinde vor Ort bleibt lebendig

Die Meldung der Pressestelle verweist zum Hintergrund der Entscheidungen auf sinkende Mitgliederzahlen, rückläufige Kirchensteuer-Einnahmen und eine schwindende Zahl von Gottesdienstbesuchenden. Das erschwere den Erhalt kirchlicher Gebäude.

Petronilla-Pfarrer Jürgen Streuer nennt die Beschlüsse „schmerzlich“ für die Gemeinde und viele Menschen persönlich, die Lebensstationen mit den Kirchen verbänden. Die Schritte aber seien „sorgfältig abgewogen“, um Kräfte zu bündeln und das Gemeindeleben vor Ort auch in Zukunft lebendig zu halten.

Die Pfarrei lädt laut Angaben zu Gemeindetreffen ein, um die Veränderungen zu diskutieren – am Montag, 23. Juni, um 18 Uhr in die St.-Mariä-Himmelfahrt-Kirche und um 20 Uhr in die St.-Josef-Kirche. Auch Vertreter der Bistumsverwaltung werden erwartet.

 

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