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Angesichts des Finanzskandals im Bistum Eichstätt hat Bischof Gregor Maria Hanke Selbstkritik geübt. „Vielleicht hätte ich noch härter durchgreifen müssen“, sagte er am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur. Schon 2012 habe er erste Reformen in kirchlichen Stiftungen in Gang gesetzt und dort externe Fachleute in die Gremien berufen. Damit habe er ein klares Signal gesetzt für den weiteren Weg, auch bei der Durchforstung des Vermögens im Bistum.
Es sei ihm aber auch wichtig gewesen, seine leitenden Mitarbeiter für diesen Weg zu gewinnen, sagte Hanke. „Da gab es auch Widerstände. Vielleicht hat das alles zu lange gedauert.“ Er habe aber „nicht mit einem Zauberstab das ganze System auf einmal ändern“ können. Es sei eine Gefahr, in der Kirche zu viel zu glauben und zu wenig zu kontrollieren, räumte der Bischof ein.
Bisheriges System „hat sich überlebt“
Aus heutiger Sicht wäre es sicher besser gewesen, er hätte bereits 2009 einen ausgewiesenen Fachmann und Nicht-Geistlichen zum Finanzdirektor ernannt, sagte Hanke. Aber die Zeit lasse sich nicht zurückdrehen. Ihm sei nach und nach bewusst geworden, dass sich das bisherige System überlebt habe und die Zuständigkeiten für das operative Geschäft und die Aufsicht darüber strikt getrennt werden müssten. Dies sei inzwischen erfolgt und ein Lernprozess gewesen.
Wie Anfang der Woche bekannt wurde, droht dem Bistum Eichstätt wegen ungesicherter Darlehen ein Schaden von schlimmstenfalls rund 48,2 Millionen Euro.