23 Nikoläuse verteilen 1.300 Tüten an Haushalte

Ein ganzes Dorf empfängt den Nikolaus - in Nienborg seit 75 Jahren

  • Mehr als 1.300 Nikolaus-Tüten haben fleißige Helferinnen und Helfer in Heek-Nienborg gepackt.
  • Seit 75 Jahren organisiert eine Nikolausgesellschaft dort das Brauchtum um den heiligen Nikolaus von Myra.
  • Um alle Familien des Dorfs zu besuchen, sind 23 Nikoläuse, begleitet jeweils von einem Knecht Ruprecht, unterwegs.

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Seit annähernd 60 Jahren erlebt Willi Bünting praktisch hautnah das Nikolaus-Brauchtum in seinem Dorf Nienborg im Kreis Borken. „Es ist schon ein besonderes Ereignis, wenn jedes Jahr rund um den Festtag des beliebten Heiligen und Bischofs von Myra der Nikolaus und sein Ruprecht alle Haushalte im Dorf besuchen“, sagt der 63-Jährige.

Seit 15 Jahren ist Bünting Präsident der Nikolausgesellschaft mit ihren 65 Mitgliedern. Als Kind habe er sich über eine Tüte gefreut und den Nikolaus-Tag herbeigesehnt. Heute bereitet er mit seinen vielen fleißigen Helferinnen und Helfern den Kindern Freude und den Familien Stunden der Geselligkeit und Gemeinschaft.

23 Nikoläuse machen Hausbesuche

Mehr als 1.300 Nikolaus-Tüten sind gepackt und warten darauf, verteilt zu werden. Um das alles an einem Tag bewältigen zu können, sind 23 Nikoläuse unterwegs, begleitet werden sie jeweils von einem Ruprecht.

„Eigentlich haben wir keine Mühe, Freiwillige zu finden, die von Haus zu Haus gehen“, sagt Büning. In der Nikolausgesellschaft machten viele junge Menschen mit.

Ein Tag für die Familien

Voll gepackt sind die Nikolaus-Tüten, die Willi Büning (linsk) und Nico Vinkelau zeigen. | Foto: Johannes Bernard
Voll gepackt sind die Nikolaus-Tüten, die Willi Büning (links) und Nico Vinkelau zeigen. | Foto: Johannes Bernard

Da der Nikolausumzug seit Jahren immer am Samstag, diesmal am 3. Dezember, durchgeführt wird, hat es sich bei vielen Familien eingebürgert, dass Verwandte und Freunde in Nienborg zu Gast sind und der Nikolaustag zu einem geselligen Familientag wird.

„Überall wird der Nikolaus mit Musik, Gedichten und vor allem mit freudiger Erwartung empfangen“, sagt Büning. Während bei den Älteren eher das Gespräch gesucht werde, seien die Kinder gespannt, „was im Goldenen Buch über sie zu lesen ist, und alle freuen sich, wenn sie ihre Tüte überreicht bekommen und Knecht Ruprecht ohne mahnende Worte wieder von dannen zieht“.

Fackelumzug für den heiligen Bischof

Bevor der Umzug am Samstag beginnen kann, heißt es erst, den Nikolaus mit seinem Gefolge hoch zu Ross am Freitag, 2. Dezember, um 17 Uhr gebührend zu empfangen. Ein Fackelumzug in Begleitung des Musikvereins und der Freiwilligen Feuerwehr steht an.

„Das 75-jährige Jubiläum unserer Gesellschaft wollen wir gebührend begehen“, sagt Büning. Vertreter der Pfarrei und der politischen Gemeinde sind dabei, wie auch die Kindergartenkinder, die Lieder singen.

Fortsetzung der Tradition in Nienborg

Der Präsident der Nikolausgesellschaft wird nach 15 Jahren sein Amt an Nico Vinkelau übertragen. Der 43-jährige Nienborger kennt die Tradition ebenfalls von Kindesbeinen an und hat sich für das Ehrenamt gar nicht erst großartig überreden lassen müssen.

„Wir setzen die Tradition fort. Auf unsere Gesellschaft ist Verlass, aber auch auf die hohe Spendenbereitschaft, die das Fest erst möglich macht“, sagt Vinkelau.

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