Angebot an der Nordseeküste des Bistums Münster

Ein Weihbischof hilft in der Camping-Seelsorge in Tossens

Weihbischof Reinhard Hauke (65) aus Erfurt verstärkt zwölf Tage lang das Seelsorgeteam auf dem Campingplatz in Tossens an der Nordseeküste des Oldenburger Landes.

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Weihbischof Reinhard Hauke (65) aus Erfurt verstärkt zwölf Tage lang das Seelsorgeteam auf dem Campingplatz in Tossens an der Nordseeküste des Oldenburger Landes. Die Urlauberseelsorge wird von der Pfarrei St. Willehad Nordenham angeboten, teilt die Bischöfliche Pressestelle Vechta mit.

Hauke feiert den Gottesdienst am Wochenende in Burhave, hält Vorträge in der „Oase“ in Tossens, bietet dort nachmittags „Klönschnack“ an und besucht Menschen auf dem Campingplatz. Im Gespräch mit Urlauberseelsorgern „haben Leute Zeit, die sie sonst nicht immer haben. Da kann man sein Herz ausschütten“, berichtet Hauke.

 

Ehepaar aus Nordwalde macht bei Urlauberseelsorge mit

 

Auch andere Seelsorger in Tossens sind Urlauber: Im Kirchenzelt kümmern sich Mareike (36) und Jan Kamping (37) aus Nordwalde im Kreisdekanat Steinfurt um Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren. Die Familie ist zum zweiten Mal in Tossens. Den Kontakt hatte der Nordenhamer Diakon Christoph Richter hergestellt.

Mit den Kindern bastelt und malt das Lehrer-Ehepaar viel. „In dieser Woche geht es vormittags um die Schöpfungsgeschichte“, sagt Jan Kamping. Jeden Abend um 19 Uhr gibt es im Kirchenzelt eine Gute-Nacht-Geschichte und das Abendlob; ferner einmal in der Woche ein Familienangebot. Pro Tag kommen bis zu 25 Kinder.

 

Lohnt sich Urlauberseelsorge?

 

Weihbischof Hauke sagt, er bewundere das Ehepaar Kamping für ihr Engagement. Bei der Arbeit mit Kindern lasse sich ein Gottesbezug allerdings leichter herstellen als bei Erwachsenen. In seinen Gesprächen erlebe er auch Kirchen-Kritik, so Hauke. Offenheit ist ihm gleichwohl wichtig, auch wenn seine Gesprächspartner vielleicht keine Kirchenmitglieder seien: „Sie haben aber ein Interesse an der Kirche.“

Lohnt sich Urlauberseelsorge? Diese Frage komme in Generalvikariaten immer mal wieder auf, sagt Hauke. „Wir müssen es einfach machen. Letztendlich entscheiden die Menschen, ob sie das Angebot wahrnehmen. Wenn etwas nicht funktioniert, kann man es wieder sein lassen. Aber wir sollten es mindestens zwei, drei Mal probiert haben.“

Und warum ist der Weihbischof gerade in Tossens? Er versuche, in seinem Urlaub auch immer eine ihm noch unbekannte Gegend von Deutschland zu entdecken, erzählt Hauke.

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