Projekt der Deutschen Bischofskonferenz zieht Halbzeitbilanz

Eine Million User verfolgen „Valerie und der Priester“

Das Projekt „Valerie und der Priester“ der Deutschen Bischofskonferenz erreicht monatlich bis zu eine Million Internetnutzer. Eine Journalistin aus Berlin und ein Kaplan aus Münster-Roxel haben dabei keine Scheu vor Themen wie Sexualität und Frauenpriestertum.

Anzeige

Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hat ein Halbzeitbilanz des Projekts „Valerie und der Priester“ gezogen. Die Zahl der User, die über die sozialen Netzwerke im Internet den gemeinsamen Alltag der Berliner Journalistin Valerie Schönian und des Kaplans Franziskus von Boeselager aus Münster-Roxel verfolgen, liege bei etwa einer Millionen im Monat. Zudem erreiche die Internetseite des einjährigen Projekts etwa 100.000 Leser pro Monat, teilte die DBK mit.

Spitzenreiter in der Beliebtheit seien die Videos zu den Themen „Nie wieder Sex“ mit 280.000 erreichten Personen und „Was hältst du von Abtreibung?“ mit 100.000 Abrufen. Valerie Schönian teilt seit sechs Monaten den Alltag von Franziskus von Boeselager. Sie reiste mit ihm zum Weltjugendtag nach Polen und ins Zentrum der katholischen Kirche nach Rom. Sie ist bei Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen, bei Priesterweihen und Gemeindefesten dabei, ebenso wie an ganz normalen Tagen vom morgendlichen Gebet bis zur Abendmesse.

 

Kontroverse Themen

 

Die Internetseite zum DBK-Projekt "Valerie und der Priester“
www.valerie-und-der-priester.de

In den Gesprächen zwischen den beiden geht es auch kontrovers zu: Themen wie Homosexualität  oder das Frauenpriestertum werden nicht ausgeklammert. Dabei versucht Schönian den Dingen auf den Grund zu gehen, die dem Priester Franziskus von Boeselager wichtig sind. Darüber hinaus spricht sie mit ihm über seine Berufung oder seine Kommunikation mit Gott.

„Ich bin unglaublich froh, diese andere Lebenswelt kennenlernen zu können“, sagt Valerie Schönian nach einem halben Jahr. Es mache Spaß, denn sie könne auch sehr viel mitnehmen. „Ich lerne viel über den Glauben und was er Menschen bedeutet. Und weil ich dabei auch darüber nachdenke, woran ich eigentlich glaube und wovon ich überzeugt bin, lerne ich auch viel über mich.“

 

Aufwertung des Priesterbilds

 

Auch Franziskus von Boeselager ist nach einem halben Jahr froh, das Projekt begonnen zu haben. „Ich denke, dass Valerie mittlerweile sehr viel mehr über die katholische Kirche und den Glauben weiß, als zu dem Zeitpunkt, an dem sie in diese neue Welt eingetaucht ist“, sagt der Kaplan. Er hoffe, ihr einen kleinen Einblick geben zu können, was ihm Jesus Christus und die Kirche bedeutet – und somit auch den Nutzern der Internet-Angebote.

Für Pfarrer Michael Maas, Leiter des Zentrums für Berufungspastoral der DBK, ist das Projekt schon jetzt ein voller Erfolg, heißt es in der Mitteilung. Es gehe um eine generelle Aufwertung des Priesterbilds in der Gesellschaft. Ziel sei gewesen, eine Begegnung mit einem Glaubenszeugen zu ermöglichen und dadurch zu erreichen, dass sich die Leser mit Fragen beschäftigen, die in eine eigene Auseinandersetzung mit dem Glauben und der Kirche führen, sagt Maas.

Anzeige