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Es ist ein Selbsthilfe-Angebot für Alleinstehende, das Barbara Winterhagen im St.-Marien-Pfarrheim in Delmenhorst organisiert. Das große Echo auf ihre Einladung hat sie überrascht. Und sie spürt: Es tut ihr selbst gut.
Einsamkeit kennt sie aus eigener Erfahrung. Dass ihr „die Decke auf den Kopf fällt“. Meistens am Wochenende. Wenn man selbst leicht über eigene Probleme ins Nachdenken kommt - aber niemanden zum Reden hat. Über das Leben, aktuelle Sorgen und Probleme, Gott und die Welt. So war Barbara Winterhagen auf die Idee mit dem neuen Treff im Pfarrheim der Delmenhorster St.-Marien-Pfarrei gekommen.
Eine Anlaufstelle für Alleinstehende, einmal im Monat, am besten sonntags nachmittags – das war der Plan der 59-Jährigen. „Weil einem besonders dann die eigene Situation bewusst wird.“ Unter der Woche hat die Angestellte im Einzelhandel genug zu tun – und meist wenig Zeit zum Grübeln.
Treff für Alleinstehende im Pfarrheim
Alleinstehende, Menschen, die sich von ihrem Partner getrennt haben, etwa nach einer Scheidung, Witwen und Witwer oder solche, die aus anderen Gründen allein leben – sie alle hatte Barbara Winterhagen dabei als mögliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Blick. Weil ihr auch selbst in einer schwierigen familiären Situation Gesprächspartner fehlten. „Jemand zum Aussprechen. Vielleicht einfach bei einer Tasse Kaffee.“
„Schade, dass die Kirche nichts Passendes für Menschen in dieser Situation bietet“, hatte sie auch gegenüber Marianne Etrich beklagt. Sie kannte die Pastoralreferentin von St. Marien zum Beispiel aus der Kommunionvorbereitung, wo Barbara Winterhagen öfter mitgeholfen hatte. Auf eine Reaktion musste sie nicht lange warten: Kurz darauf schlug ihr das Seelsorgeteam der Pfarrei vor, doch einfach selbst ein Angebot auf die Beine zu stellen.
Zum ersten Treff kamen ein Dutzend Alleinstehende
Mit dem Erfolg gleich beim ersten Mal hatte die aus Polen stammende Frau im Traum nicht gerechnet: Bei der Premiere im April war ein Dutzend Interessierte erschienen, Frauen wie Männer. Anscheinend war Barbara Winterhagen mit ihrer Idee in eine Art Marktlücke gestoßen.
Damit war auch ihre Sorge verflogen. „Ich hatte vorher gedacht, dass ich vielleicht allein im Pfarrheim sitzen würde.“ Sie lächelt. „Und ich wusste ja auch nicht, ob ich so etwas überhaupt kann.“
Aufwand der Treffs soll niedrig gehalten werden