Bistumsverwaltung gibt Tipps fürs Heizen von Kirchen

Energiekrise – wie das Bistum Münster sparen will

  • Trotz Energiekrise wird der Münsteraner Dom weiterhin beleuchtet – zumindest vorerst.
  • In der Bistumsverwaltung wird die Heizungstemperatur herabgesetzt.
  • Für das Heizen in Kirchen werden aktuell Empfehlungen erarbeitet.

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Alle sollen sparen: Privatleute, die Wirtschaft und Kommunen. Was macht die Kirche in der Energiekrise mit ihren Gotteshäusern, Pfarrheimen und Verwaltungsgebäuden? In Speyer und Köln bleibt jeweils der Dom nachts dunkel. Im Bistum Münster setzen erste Gemeinden Sparmaßnahmen um, das Generalvikariat ist noch in der Ideenfindung.

Die Gemeinde Heilig Kreuz in Münster hat bereits Entscheidungen getroffen. Die Außenbeleuchtung der Kirche wird nachts stark reduziert, die Werktagsmessen werden mindestens bis zum Beginn der Fastenzeit in der Sakristei gefeiert.

Entscheidungen zum Dom stehen aus

Solche konkreten Maßnahmen sind einige Hundert Meter weiter im Münsteraner Dom noch nicht absehbar. Die Domverwaltung wartet auf die nächste Sitzung des Kapitels. Dort sollen die weiteren Schritte besprochen werden, heißt es. Mehrere Optionen liegen auf dem Tisch. Diese reichen vom Herabsenken der Temperatur bis zum Dimmen der Beleuchtung im Dom.

Das Sparen, stellt Stefan Bexten von der Domverwaltung klar, habe aber auch Grenzen. Ein gewisses Maß an Tagbeleuchtung sei notwendig, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten. Aber bei der Heizung sei noch Luft nach oben. Im vergangenen Winter – noch vor der Energiekrise – ist die Temperatur auf 15 Grad abgesenkt worden.

Außenbeleuchtung des Doms noch an

Für die Außenbeleuchtung von Münsters Kathedrale, weiterer Kirchen und öffentlicher Gebäude im Stadtgebiet ist die Stadtverwaltung Münster zuständig. Dieses Thema sei bereits im Krisenstab diskutiert worden, erklärt Stadt-Pressesprecher Thomas Reisener auf Nachfrage von „Kirche-und-Leben.de“. Ob die Lichter von Dom und Kirchengebäuden ausgehen, ist noch unklar.

In der Bistumsverwaltung ist die Energiekrise ebenfalls angekommen. Ein erster Schritt: Ab Oktober werden die Räume auf maximal 19 Grad beheizt, erklärt Pressesprecher Stephan Kronenburg. Die Mitarbeitenden sind außerdem dazu aufgerufen, weitere Energiespar-Ideen zu entwickeln. Dieser Prozess läuft gerade.

Gemeinden frei beim Sparen

Wie in den Pfarreien Energie eingespart werden kann, soll weitgehend auf Ebene der Gemeinden entschieden werden, sagt Frank Mönkediek, Leiter der Abteilung Kirchengemeinden im Generalvikariat. Schließlich würden die Gremien die Bedingungen in Pfarrheimen, Kindergärten und anderen kirchlichen Gebäuden viel besser kennen als die Verwaltung in Münster, so Mönkediek.

Für das Heizen von Kirchen werde derzeit an Empfehlungen seitens des VDD, des Verbands der Diözesen Deutschlands, in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk „Energie & Kirche“ gearbeitet. Diese Empfehlungen sollen zum Start der Heizperiode vorliegen. Ein wichtiger Punkt dabei ist, welche Mindesttemperaturen notwendig sind, um Orgeln und die Kunstwerke in Kirchen bestmöglich erhalten zu können.

Gemeinden mit großer Sensibilität

Insgesamt, so schätzt Mönkediek, seien viele Pfarreien sehr weit in Sachen „Bewahrung der Schöpfung“. Er nehme einen sehr bewussten Umgang mit den Immobilien wahr. Das Generalvikariat könne bestenfalls Anregungen zu weiterem Einsparpotenzial geben.

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