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Hunderte Menschen verloren bei Erdbeben in der Türkei und Syrien ihr Leben, zahlreiche weitere sind verletzt oder liegen noch unter Trümmern von Gebäuden. Helferinnen und Helfer sind auf dem Weg in die Unglücksregion.
Nach den schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien mit Hunderten Toten und Verletzten läuft die Hilfe von Organisationen und Institutionen auch aus Deutschland an. Die türkische Regierung hatte die internationale Gemeinschaft um Unterstützung gebeten. Derzeit wird laut Behördenangaben von mehr als 2.000 Toten ausgegangen.
Malteser International habe ein Nothilfeteam entsendet, hieß es am Montag. Dieses koordiniere Sofortmaßnahmen und werde dringend benötigte Hilfsgüter auf den Weg bringen. "Unsere Kolleginnen und Kollegen in Gaziantep und Kilis berichten uns von den massiven Zerstörungen, die das Beben dort angerichtet hat", so der Leiter der Nothilfeabteilung von Malteser International, Oliver Hochedez.
Eisige Temperaturen
So können Sie spenden
Caritas international
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Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe
Online-Spenden ist hier möglich.
"Vor allem in den Flüchtlingsgebieten im Norden Syriens benötigen unsere lokalen Partner dringend Unterstützung, denn dort leben hunderttausende Menschen in einfachen Unterkünften und sind nun nach dem Erbeben schutzlos." Hinzu komme, dass die Temperaturen momentan eisig seien, außerdem regne es ausgiebig.
"In den Krankenhäusern der Partnerorganisationen nimmt die Anzahl der verletzten Erdbebenopfer stündlich zu. Wir müssen also schnell Hilfe leisten", betonte Hochedez. Die Malteser gehen davon aus, dass die Zahl der Betroffenen steigen werde. Auch seien Schäden an Gebäuden und Infrastruktur massiv.
Beben während die Menschen schliefen
Caritas international stellte 250.000 Euro für die Hilfe bereit, sagte ein Sprecher der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Im syrischen Aleppo sei das Hilfswerk ohnehin mit Partnern tätig, und man werde nun sehen, was die Helferinnen und Helfer von dort aus an Unterstützung leisten könnten. Ein weiterer Partner sei in Richtung der türkischen Grenze ansässig, auch hier liefen Gespräche. Zudem werde ausgelotet, welche Hilfe der Türkei angeboten werden könne.
Das katholische Entwicklungshilfswerk Misereor hat ebenfalls 100.000 Euro zugesagt. Die Länderverantwortlichen hätten unmittelbar nach Eintreten der Katastrophe mit Partnerorganisationen in Syrien Kontakt aufgenommen, heißt es in einer Pressemitteilung, um das weitere Vorgehen und konkrete Maßnahmen
Viele Vertriebene hatten schon alles verloren
"Eine Minute kam mir vor wie eine Endlosigkeit. Ich fühlte mich hilflos und hatte große Angst. Jedes Nachbeben löst bei mir erneut Panik aus", so der Mitarbeiter. "Die meisten Menschen halten sich derzeit bei Schnee und Regen auf den Straßen auf. Viele Gebäude sind zerstört. Es gibt eine große Anzahl an Opfern und etliche Menschen sind immer noch unter Trümmern eingeschlossen."
Johan Mooij, Einsatzleiter für die Syrien-Krisenreaktion von World Vision, verwies darauf, dass der Winter derzeit besonders hart sei. "Viele Familien und Kinder wurden in den vergangenen Jahren bereits aus ihrer Heimat vertrieben, haben alles verloren und sind daher besonders verletzlich."
Viele Opfer in Kurdengebieten
Nach Worten der Kurdischen Gemeinde Deutschland forderte das Beben auch in den kurdischen Gebieten der Türkei und Syriens eine hohe Zahl von Opfern. "Die Kurdische Gemeinde ruft deshalb zu zielgerichteten Spenden und Hilfsmaßnahmen auf, die nicht die Regierungen in Ankara und Damaskus, sondern die Menschen vor Ort erhalten müssen."
Erfahrungen hätten gezeigt, "dass Hilfsgüter und Spenden aufgrund politischer Entscheidungen oftmals nicht die Bedürftigen erreichten und zweckentfremdet wurden".
UPDATE: Zahl der Toten aktualisiert / Hilfsgelder von Caritas International erhöht / Unterstützung durch Misereor ergänzt | 17:38 - 06.02.2023 (mn)