PERSONALIE

Neue Aufgabe: Ernst Willenbrink wird leitender Pfarrer in Oer-Erkenschwick

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Der Spätberufene wechselt innerhalb des Kreisdekanats Recklinghausen. Wo seine neue Wirkungsstätte liegt.

Von pbm, ber

 

Ernst Willenbrink übernimmt die Leitung der Pfarrei St. Josef Oer-Erkenschwick. Der 57-Jährige, derzeit Kaplan in der Pfarrei Heilige Edith Stein Marl im Kreis Recklinghausen, wird laut Bischöflicher Pressestelle voraussichtlich im Herbst in sein Amt eingeführt. Dieser Entscheidung war ein Kontaktgespräch mit dem Seelsorgeteam und den Gremien am 13. Juni vorausgegangen.

Willenbrink ist ein sogenannter Spätberufener. Seine Lebensgeschichte ist dementsprechend von beruflichen Wendungen geprägt. Aufgewachsen in einem Kaufmannshaushalt mit sechs Geschwistern in Lippetal-Herzfeld, dem ältesten Wallfahrtsort in Westfalen, begann er nach dem Fachabitur zunächst eine Karriere beim Bekleidungsunternehmen C&A. 

Doch 1998 kam der Einschnitt: „C&A hat viele Mitarbeitende der mittleren Ebene entlassen. Ich war einer davon“, sagt Willenbrink. Es folgte eine neue Stelle im Einzelhandel und ein entscheidender Impuls seines damaligen Heimatpfarrers Rolf Lohmann: Ob er sich vorstellen könne, den Weg zum Ständigen Diakon mit Zivilberuf zu gehen?

Vorbereitung auf Priesterweihe im Spätberufenenseminar

Er konnte und wurde 2003 geweiht. Ehrenamtlich engagierte er sich fortan in der Caritas und im Liturgieausschuss. Doch etwas fehlte. Also wagte er mit 47 Jahren einen Neuanfang: Studium im Priesterhaus für Spätberufene in Lantershofen. „Ich musste das Lernen wieder lernen und mir erstmals ein Handy und einen Computer zulegen“, so Willenbrink.

Am 9. Juni 2019 empfing er in Münster gemeinsam mit vier weiteren Männern die Priesterweihe. Es folgten Jahre als Kaplan in der Pfarrei Seliger Niels Stensen in Lengerich, wo er zuvor auch sein Diakonatsjahr verbracht hatte. 2023 wechselte er nach Marl. Dort teilte sich seine Stelle: zur Hälfte Krankenhausseelsorge in der Paracelsus-Klinik, zur anderen Hälfte Gemeindearbeit.

„Ich habe ein offenes Ohr für die Menschen besonders im Krankenhaus und im Altenheim. Es tut ihnen gut, wenn jemand einfach da ist und zuhört“, sagt Willenbrink. Er verstehe sich als Hörender und nicht als jemand, der sich aufdrängt. 

Willenbrink: Vorfreude auf neue Aufgaben

Das Ruhrgebiet, das er bis dahin nicht kannte, hat er in den vergangenen zwei Jahren schätzen gelernt: „Ich mag die direkte Art der Menschen. Sie sagen, was Sache ist. Damit kann ich gut umgehen“, sagt er lachend. In seiner Freizeit findet er Ausgleich im Garten. Die Natur ist für ihn ein Ort der Ruhe. Und wenn Zeit bleibt, kocht er gern: „Ich bin hausmännisch veranlagt“, so der Priester.

Der Abschied aus Marl wird ihm nicht leichtfallen, so Willenbrink. Doch die Vorfreude auf die neuen Aufgaben überwiege. Als leitender Pfarrer wolle er die Menschen mitnehmen: „Kirchliches Leben gelingt nur gemeinsam“, sagt er. Er habe keine Scheu, Neues auszuprobieren, auch wenn mal etwas schiefgeht. Ebenso liege ihm die Ökumene am Herzen. Und er sei dankbar für die Unterstützung durch eine Verwaltungsreferentin und eine Verbundleitung: „Ich bin Seelsorger – das ist mein Auftrag.“

 

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