Superintendentin Friedrich: „Nicht der Gefahr der Ausgrenzung erliegen!“

Eröffnung der Interkulturellen Woche - Vielfalt erwünscht

Im ökumenischen Eröffnungsgottesdienst der Interkulturellen Woche im münsterschen St.-Paulus-Dom hat die Superintendentin des Evangelischen Kirchenkeises Münster, Meike Friedrich, hat davor gewarnt, die von Gott gewollte Vielfalt der Menschen vereinheitlichen zu wollen.

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Die Superintendentin des Evangelischen Kirchenkeises Münster, Meike Friedrich, hat davor gewarnt, die von Gott gewollte Vielfalt der Menschen vereinheitlichen zu wollen. Im ökumenischen Eröffnungsgottesdienst der Interkulturellen Wochen am Samstag (24.09.2016) im münsterschen St.-Paulus-Dom fragte sie, ob Christen sich heute noch auf diese Buntheit der Gesellschaft einlassen oder ob auch sie der Gefahr der Ausgrenzung erliegen würden.

Mit große Sorge schaute Friedrich, die auch Friedensberauftrage der Evangelischen Landeskirche von Westfalen ist, auf die politische Entwicklung im Zuge des Flüchtlingszustroms. Wir wollen Einheitlichkeit, und wer diese nicht respektiert, fliegt raus, fasst sie in ihrer Predigt die Parolen vieler Politiker zusammen. In einer solchen Atmosphäre werde es auch für Christen schwieriger, eine multikulturelle Gesellschaft mitzugestalten.

Friedrich forderte auf, sich das Bild von den Flüchtlingen nicht allein mit Aussagen aus Medien und  durch Mundpropaganda zu machen. Beim Zugehen auf fremde Menschen sei vielmehr eine Eigenschaft gefragt, die vielen heute Abhanden gekommen sei: Demut – sie bedeutet, die eigene Überzeugung nicht über die des anderen zu stellen. Ohne diesen Hintergrund drohe die Gesellschaft, an der schwierigen Aufgabe der Integration zu scheitern.

 

Kein Frieden ohne Akzeptanz

 

Stadtdechant Jörg Hagemann sah in dem ökumenischen Gottesdienst einen wichtigen Schritt, aus dieser Grundhaltung heraus eine neue Perspektive zu entwickeln : Es geht um Kennenlernen, um Akzeptanz, um gemeinsame Erfahrungen. Nur daraus könne Freundschaft entstehen. "Und daraus kann dann Frieden werden."

Seit mehr als 40 Jahren findet im September die bundesweite Interkulturelle Woche statt. 500 Städte bieten in diesem Jahr unter dem Motto Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt etwa 5000 Veranstaltungen an. Man wolle sich damit für eine starke Zivilgesellschaft engagieren, die für ein Zusammenleben in Vielfalt auf der Basis der Grund- und Menschenrechte einsetze, hieß es von den Veranstaltern. Der zentrale Eröffnungsgottesdienst fand in diesem Jahr in Friedland statt.

In Münster hatte ein breites Bündnis aus Kirchen und Kommunen zum Auftakt der Woche eingeladen. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) sowie der Integrationsrat der Stadt Münster gestalteten den Gottesdienst im St.-Paulus-Dom.

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