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Im Bistum Münster startete der Monat der Weltmission des internationalen Hilfswerks Missio am Sonntag mit einem Gottesdienst in der Heilig-Kreuz-Kirche in Dülmen. Das hatte gute Gründe. Denn das diesjährige Partnerland des internationalen Hilfswerks ist Äthiopien. In dem afrikanischen Land lebt und arbeitet seit 21 Jahren Schwester Rita Schiffer. Die Ordensfrau und Ärztin leitet das Attat-Landkrankenhaus, ist Projektpartnerin von Missio und wird seit 20 Jahren vom Eine-Welt-Kreis der Gemeinde unterstützt. Ursula Tenberge überreichte stellvertretend einen Scheck im Wert von 12.500 Euro für die weitere Arbeit.
Unterstützung der Dülmener für Missio
Im Gottesdienst berichtete Schwester Rita, die gebürtig aus Sonsbeck am Niederrhein stammt, von ihrer Arbeit in dem Krankenhaus, von den unterschiedlichen Mentalitäten der Afrikaner und der Europäer, die ihr jedes Mal während ihres Heimaturlaubs besonders auffallen, und von der Dankbarkeit der Menschen in Äthiopien. „Dankbarkeit und Zuversicht, dass es trotz Schwierigkeiten immer weitergeht, kennzeichnen die Einstellung der Menschen in Äthiopien. Sie lachen viel und haben eine zähe Lebensenergie, denn sie wissen, dass wir unser Leben Gott verdanken“, berichtete die 61-jährige.
Die Medizin könne sehr viel, aber „jeden Atemzug und Herzschlag bekommen wir von Gott geschenkt. Das ist den Menschen bewusst. Dafür gibt es in ihrer Sprache Amharisch auch einen Ausdruck: Be Ekziabir Fekad. Das bedeutet übersetzt: mit der Erlaubnis Gottes“, berichtete Schwester Rita. Ihre Arbeit finanziere sich zu 70 Prozent aus Spenden. Sie dankte den Dülmenern für ihre Hilfe: „Ich sehe täglich, was sich durch Ihre Unterstützung vor Ort für die Menschen verändert. Sie fühlen sich durch Sie getragen“
Diözesanrat gibt Überschüsse aus Bistumshaushalt
Ebenfalls den Menschen in Äthiopien helfen, das war auch ein Anliegen des Diözesanrates, dem Laiengremium im Bistum Münster. Er stellte in seiner letzten Sitzung dieser Amtsperiode am Freitag nach Angaben der Bischöflichen Pressestelle Münster vier Millionen Euro für verschiedene soziale Projekte zur Verfügung. Das Geld kommt aus den Überschüssen des Bistumshaushaltes des vergangenen Jahres.
Davon werden mit zwei Millionen Euro mehrere Projekte des katholischen Hilfswerkes Misereor unterstützt. Den Menschen sollen in ihren Herkunftsländern Perspektiven eröffnet werden, um gegen die Fluchtursachen anzugehen. So wird unter anderem die Sozialarbeit mit Straßenkindern in Kinshasa in der Demokratischen Republik Kongo gefördert; die Berufsausbildung von Jugendlichen in Adigrat in Äthiopien und in Mombasa in Kenia unterstützt; die Ausbildung von Elektrikern in Ukunda in Kenia finanziert.
Ebenfalls zwei Millionen Euro fließen in den Ausbau von Familienzimmern in Krankenhäusern. Die Krankenhäuser könnten die oftmals hohen Investitionskosten für diese Zimmer nicht refinanzieren und seien auf Spenden angewiesen. „Familienzimmer sind vor allem für die Eltern von chronisch erkrankten Kindern von großer Bedeutung“, wurde der Antrag begründet.
Info:
Der Weltmissionssonntag, der in diesem Jahr am 28. Oktober stattfindet, ist die größte Solidaritätsaktion der Katholiken weltweit. Mehr als 100 päpstliche Missionswerke sammeln an diesem Tag im Oktober auf allen Kontinenten Geld für die soziale und pastorale Arbeit der Kirche in den 1.100 ärmsten Bistümern der Welt. Missio Deutschland macht bereits im Vorfeld mit dem Monat der Weltmission auf diese Aktion aufmerksam und stellt jedes Jahr ein anderes Land der Weltkirche als Partnerland der Aktion vor – in diesem Jahr Äthiopien. Neben Schwester Rita sind rund 15 Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien der katholischen Kirche aus Äthiopien im September und Oktober zu Gast in deutschen Bistümern und berichten bei über 250 Veranstaltungen über ihre Arbeit.