33 Stände und mehr als 70 Programmpunkte im Angebot

Erstes Umweltfestival auf der Wasserburg Rindern begeistert Besucher

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Der Umweltschutz geht uns alle an. Dieser Gedanke ist auf dem ersten Umweltfestival „Stand up for Nature“ auf der Wasserburg Rindern allen Besucherinnen und Besuchern vor Augen geführt worden. „Kirche-und-Leben.de“ hat sich umgeschaut.

Mit rhythmischen Schlägen eröffnen die Mädchen und Jungen der Percussion-Gruppe „Konga Quings“ das Umweltfestival „Stand up for Nature“ auf der Wasserburg Rindern (Kreis Kleve). „Wir starten laut, um die Leute mitzureißen. Wir wollen sie auf das Geschehen hier aufmerksam machen, damit sie hier auf den Platz zur Hauptbühne kommen“, sagt der Leiter der Gruppe. Und ein herzlicher Applaus bestätigt ihm, dass die Botschaft bei den Besuchern angekommen ist.

Auch Weihbischof Rolf Lohmann, Schirmherr des Umweltfestivals, das vom Bistum Münster, der Organisation „Fridays for Future“ in Kleve, der Evangelischen Kirche und einer Vielzahl Organisationen und Verbänden, auf der Wasserburg Rindern veranstaltet worden ist, begrüßt die Anwesenden. Der Umweltbischof greift die Gefühlslage der Zuhörerinnen und Zuhörer auf, in dem er die Stimmung angesichts der Klimasituation anspricht. Lohmann weiß, dass vielfach Resignation vorherrschend ist, angesichts der schwierigen Klimadebatte.

Umweltfestival kann sich sehen lassen

„Aber Angst und Ohnmacht dürfen nicht unser Handeln bestimmen“, ruft er den Anwesenden zu. „Das Ziel, die Erwärmung von 1,5 Grad zu beschränken, ist noch zu machen“, erklärt der Umweltbischof. „Also müssen wir die Herausforderungen annehmen.“ Wenn an einem solchen Tag Schulen, Verbände, Kommunen zusammenkämen, sich austauschten, Lösungen teilten und sich vernetzten, würde schon viel erreicht.

Und dieses Umweltfestival kann sich sehen lassen. Dem Organisationsteam ist es gelungen, 33 Stände, 44 Angebote und mehr als 70 Programmpunkte rund um die Wasserburg Rindern aufzubauen und vorzubereiten. Sehr zur Freude der Besucherinnen und Besucher.

Impulse mit nach Hause nehmen

Begeistert zeigen sich zum Beispiel drei junge Frauen aus Bedburg-Hau, die am Rande der Hauptbühne der Rhythmusgruppe lauschen. „Ich fühle mich sehr vor dem Thema angesprochen“, sagt die 20-jährige Jule. „Gerade für unsere Generation ist das sehr wichtig. Umso besser, wenn man, angeregt durch eine Mischung von Spaß und Ernst, wichtige Impulse mit nach Hauses nehmen kann.“ Auch Ani, 25, freut sich über das Programm des Festivals. „Wenn jeder seinen Beitrag leistet, wird er Kampf für die Umwelt ein Erfolg. Das hilft ein solcher Tag.“ Ester, 16, findet es wichtig, dass solch ein Umweltfestival überhaupt ausgerichtet wird.

Auch Andreas Edler, ein weiterer Zuhörer aus Warbeyen, ist begeistert. Den 52-jährigen Besitzer eines Sees interessiert das ökologische schon deshalb, weil er den See entsprechend erhalten will. Über die Vielzahl an Jugendlichen, die gekommen sind, freut er sich. „Gerade junge Menschen müssten ja mit der Umwelt leben.“ Er habe die Erwartung, dass mehr Menschen sich für die Umwelt einsetzten, „mehr in die Tiefe gehen und begeistert an der Sache mitarbeiten.“ Edler begrüßt es, dass sich die Kirche des Themas annimmt, sich wieder mehr auf die Menschen zubewegt und ein anderes Bild von Kirche entsteht.

Rollendes Klassenzimmer kommt an

Vor dem Umweltbus „Lumbricus“ begutachten drei Frauen die Kräuteranpflanzungen. „Der Bus ist wie ein riesiges rollendes Kassenzimmer“, erklärt Steffi Horn. Die 48-Jährige ist in der KJG sozialisiert, „da haben wir uns mit diesen Themen sehr beschäftigt.“ Petra Hahn-Heuter ist schon seit den 1960er Jahren für die Umwelt im Einsatz. Die 69-Jährige begeistert sich vor allem für die Kräuterwelt. Sie hofft, dass dieser Tag manch eine „grüne Gehirnhälfte“ aktivieren wird. Die gleichaltrige Beate Raab ist ebenfalls begeistert: toller Tag, viel Spaß hinzugucken, viele Informationen und Stände, die Interessantes vermitteln.

Ein paar Schritte hat die Marienrealschule Xanten ihren Stand aufgebaut. Hier fertigen die Mädchen und Jungen mit Blechdosen, Stroh und Hölzern Insektenhotels. Direkt nebenan zeigt eine Schülerin ein Windrad, das sie während der Corona-Pandemie zu Hause gebaut hatte.

Heimvolkshochschule Rindern ausgezeichnet

Umweltbischof Rolf Lohmann kann der Heimvolkshochschule Wasserburg Rindern beim Umweltfestival eine zum Thema des Tages passende Auszeichnung verleihen. Die Einrichtung ist zum dritten Mal als öko-faire Einrichtung zertifiziert worden. Sie hätten umweltbewusst gehandelt, eingekauft und die Einrichtung organisiert, begründet er die Entscheidung, die bis 2025 gilt. Es sei wichtig, dass das, was in den kirchlichen Umweltpapieren beschrieben steht, auch in Einrichtungen gelebt werde, sagt Lohmann. Man könne eine Menge als Christin und als Christ bewegen.

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