Themenwoche „Erstkommunion“ (1)

Erstkommunion - Fragen und Antworten rund um dieses Fest

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Der Weiße Sonntag, also der erste Sonntag nach Ostern, ist traditionell ein wichtiger Termin für die Feier der Erstkommunion in der katholischen Kirche. Im Bistum Münster gibt es auch im Mai viele Feierlichkeiten. Die Katholische Nachrichten-Agentur beantwortet wichtige Fragen rund um das Fest.

Was bedeutet Erstkommunion?

Der Begriff Kommunion kommt vom lateinischen „communio“ für „Gemeinschaft“. Bei ihrer ersten heiligen Kommunion dürfen Katholiken zum ersten Mal die gewandelte Hostie empfangen. Das ist auch ein Zeichen für eine enge Gemeinschaft oder gar Freundschaft mit Jesus. Die Mädchen und Jungen erklären dabei, dass sie an Gott und die Kirche glauben. Bei der Taufe waren die meis­ten noch zu klein dazu.

Was ist eine Hostie? 

Nach außen ist sie eine schlichte dünne Oblate, die ungesäuert und aus reinem Weizenmehl zubereitet sein muss und wenig Eigengeschmack hat. Nach der Wandlung im Gottesdienst ist nach katholischer Lehre Jesus Christus real in Brot und Wein präsent. Die Eucharistiefeier ist eines der sieben Sakramente.

Was ist der biblische Ursprung? 

Jesus hat beim Letzten Abendmahl das Sakrament der Eucharistie eingesetzt, als er den Jüngern Brot und Wein reichte und die Worte sprach „Das ist mein Leib“ und „Das ist mein Blut“. Und er gab ihnen den Auftrag: „Tut dies zu meinem Gedächtnis.“

Wann wird die Erstkommunion gefeiert? 

Der erste Sonntag nach Ostern, der Weiße Sonntag, wird erstmals im 17. Jahrhundert als klassisches Datum für die Erstkommunion erwähnt. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts gab es bischöfliche Anweisungen, diesen Termin zu wählen. Heute feiern viele Gemeinden die Erstkommunion nicht mehr am Weißen Sonntag. Häufig gibt es dafür organisatorische Gründe.

In welchem Alter wird Erstkommunion gefeiert? 

Ein frühkirchlicher Brauch war es, kleinen Kindern schon direkt nach der Taufe ein paar Tropfen Wein zu geben. Damit hatten sie auch an der Eucha­ristie teilgenommen. Nach 1200 wurde das Alter nach und nach heraufgesetzt. 1910 setzte Papst Pius X. das Alter für Erstkommunion und Erstbeichte auf etwa sieben Jahre herab, weil dann der „Vernunftgebrauch“ einsetze. In Deutschland gehen die meisten Kinder im dritten Schuljahr.

Warum ist der Weiße Sonntag weiß? 

Der Name leitet sich von den weißen Gewändern ab, die die Neugetauften in der Frühzeit des Christentums trugen. Sie sollten ein sichtbares Zeichen sein für die Reinigung durch das Taufwasser.

Wie sind die Kinder heute gekleidet? 

Weit verbreitet sind auch heute noch Anzüge oder schicke Hose, Hemd und Sakko für die Jungen und weiße Kleider für die Mädchen. Dabei wird häufig kritisiert, die Kleidung werde immer teurer und aufwendiger. In manchen Pfarreien hat sich daher der Brauch durchgesetzt, dass die Kinder schlichte weiße Einheitsgewänder tragen. Zahlreiche Gemeinden organisieren auch Tauschbörsen für Erstkommunionkleidung.

Wie teuer ist die Feier? 

In einer Umfrage gaben schon 2015 mehr als die Hälfte (57 Prozent) aller Familien an, mehr als 500 Euro für die Erstkommunionfeier auszugeben, jede sechste sogar mehr als 1000 Euro. Es kommt aber stark auf die einzelne Familie an: Feiert sie zu Hause oder im Restaurant? Kaufen sich alle neue Kleidung für das Fest? Wie viele Gäste werden eingeladen? Wie groß sind die Geschenke? Aus Sicht der Kirche ist eine kleine und bescheidenere Feier mindestens genauso gut wie eine teure.

Welche Rolle spielen die Geschenke?

Laut der Umfrage von 2015 erhielt damals jedes dritte Kind (36 Prozent) Geschenke im Wert zwischen 500 und 1000 Euro, jedes zehnte sogar zwischen 1000 und 2000 Euro. Viele Fachleute empfehlen Geschenke, die das Kind noch länger an den Festtag erinnern – etwa eine Kette, ein Kreuz oder eine Bibel. „Schenken Sie Zeit“, ist ein anderer Vorschlag, der oft zu hören ist. Dahinter kann etwa ein Zoo-Besuch, ein Wochenende bei den Schenkenden oder eine gemeinsame Fahrradtour stecken. Andere regen an, Teile des geschenkten Geldes für eine Spende zu nutzen oder für eine Patenschaft für ein benachteiligtes Kind.

Wie viele Katholiken gehen pro Jahr in Deutschland zur Erstkommunion? 

Laut der offiziellen Statistik der Deutschen Bischofskonferenz gab es 2021 insgesamt 156.574 Kommunionkinder, 2016 waren es noch 176.297.

Wie läuft die Vorbereitung? 

Früher wurden die Kinder in den Familien vorbereitet. Seit vielen Jahren ist eine Katechese in Gruppen in der Gemeinde das häufigste Modell. Viele Experten plädieren heute dafür, die gesamten Familien wieder stärker in die Vorbereitung einzubeziehen und zum Beispiel gemeinsame Veranstaltungen zu planen.

Was sagt der Papst? 

Papst Franziskus betont gerne, dass sich Katholiken immer an den Tag ihrer Erstkommunion erinnern sollten. Bei ihm selbst war es der 8. Oktober 1944.

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