Zahlungsfähigkeit aber gesichert

Erzbistum Hamburg mit fast 279 Millionen Euro Fehlbetrag

Das Erzbistum Hamburg ist tief in die roten Zahlen gerutscht. Es beendete das Finanzjahr 2016 mit einem Fehlbetrag von 278,8 Millionen Euro. Welche Gründe dieser hat.

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Das Erzbistum Hamburg ist tief in die roten Zahlen gerutscht. Es beendete das Finanzjahr 2016 mit einem Fehlbetrag von 278,8 Millionen Euro. Laut Finanzbericht der Erzdiözese ist der „erhebliche Fehlbetrag“ auf notwendige Rückstellungen für die bilanzielle Überschuldung des Katholischen Schulverbands Hamburg zurückzuführen; sie beliefen sich auf 269 Millionen Euro.

Der Schulverband mit 21 Schulen wurde zum 1. Januar 2017 ins Erzbistum eingegliedert. Bis dahin bestand er als eigene Körperschaft. Im Abschluss 2016 ist er erstmalig enthalten.

 

Pensionen werden erst langfristig fällig

 

Dennoch seien Zahlungsfähigkeit und Fortbestand des Erzbistums gesichert, weil die Pensions- und Beihilfeverpflichtungen erst langfristig fällig seien, heißt es in dem Bericht. Die positive Liquidität belaufe sich auf rund 64,5 Millionen Euro.

2016 nahm das Erzbistum Hamburg, in dem relativ wenige Katholiken leben, nach eigenen Angaben rund 103,3 Millionen Euro aus Kirchensteuermitteln ein. Die Summe entspricht 97 Prozent der Gesamteinnahmen. Zum Vergleich: Für den nordrhein-westfälischen Teil des Bistums Münster kalkuliert das Generalvikariat für 2018 mit Kirchensteuer-Einnahmen von 444,4 Millionen Euro.

Größter Ausgabenposten im Erzbistum Hamburg waren die Zuwendungen an die Pfarreien, der zweitgrößte war die Bildung. Allerdings erhielten die Schulen der Erzdiözese mit 21,6 Millionen Euro 2016 rund 17 Millionen Euro weniger als noch im Jahr zuvor. Grund sei der Investitionsstopp in diesem Bereich. Aufgrund der schon angespannten Finanzlage wurden Pläne für Neubauten fallengelassen und Renovierungen zurückgestellt. Im Januar 2018 gab das Erzbistum bekannt, acht seiner 21 Schulen in der Stadt Hamburg aufgeben zu wollen.

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