Personalien, Vorwürfe und Hintergründe werden genannt

Erzbistum New York nennt 120 mutmaßliche Missbrauchstäter

Die Erzdiözese New York hat eine Liste mit 120 mutmaßlichen Missbrauchstätern aus den eigenen Reihen veröffentlicht. Personalien, Missbrauchs-Vorwürfe und Maßnahmen werden genannt.

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Die Erzdiözese New York hat eine Liste mit 120 mutmaßlichen Missbrauchstätern aus den eigenen Reihen veröffentlicht. In einem am Freitag (Ortszeit) veröffentlichten Brief bittet New Yorks Erzbischof, Kardinal Timothy Dolan, zudem erneut um Vergebung „für das Versagen jener Kleriker und Bischöfe, die für die Sicherheit unserer jungen Menschen hätten sorgen sollen, stattdessen aber das von Gläubigen und Gott in sie gesetzte Vertrauen verraten haben“. In den vergangenen Monaten hatten bereits andere Bistümer entsprechende Namenslisten und Missbrauchsberichte veröffentlicht.

Zusammen mit den Namen der Diakone, Priester und Bischöfe veröffentlichte die Erzdiözese Angaben zum Jahr ihrer Ordination und zum Todesjahr sowie Angaben zu den eingeleiteten Maßnahmen wie Suspendierung oder Entlassung aus dem Klerikerstand. Dolan betonte, in der Erzdiözese übe „kein einziger Priester oder Diakon sein Amt aus, gegen den ein glaubwürdiger und begründeter Vorwurf des Missbrauchs Minderjähriger besteht“.

 

Suspendierung bis zur Klärung

 

Das Erzbistum habe zahlreiche Schritte unternommen, um die Sicherheit von Kindern zu gewährleisten. So werde etwa jeder Missbrauchsverdacht der zuständigen Staatsanwaltschaft gemeldet. Beschuldigte Geistliche würden während laufender Untersuchungen vorübergehend, bei einer Bestätigung des Verdachts endgültig vom Dienst suspendiert. Zudem habe die Erzdiözese einen eigenen Prüfungsausschuss eingerichtet.

Die Maßnahmen hätten sich als wirksam erwiesen, um weitere Fälle von Missbrauch zu verhindern und den Betroffenen gerecht zu werden, so Dolan. Trotzdem gelte es, wachsam zu sein, um sicherzustellen, dass sich „die Fehler der Vergangenheit“ nicht wiederholten. „Ich verspreche heute, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun werde, um die Sicherheit unserer jungen Menschen zu gewährleisten und mit Sympathie, Verständnis und Respekt gegenüber jenen zu reagieren, die eine Missbrauchsanschuldigung vorbringen“, so der Kardinal.

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