„Weihnachtsmission“ der Organisation Sea-Eye zur Rettung von Flüchtlingen

Erzbistum Paderborn finanziert Rettungseinsatz im Mittelmeer

Die Organisation Sea-Eye zur Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer erhält Unterstützung vom Erzbistum Paderborn. Die „Weihnachtsmission“ werde von der katholischen Kirche in Paderborn finanziert.

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Die Organisation Sea-Eye zur Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer erhält Unterstützung vom Erzbistum Paderborn. Die „Weihnachtsmission“ werde von der katholischen Kirche in Paderborn finanziert, teilte der Verein mit Sitz in Regensburg am Freitag mit. Das Rettungsschiff „Alan Kurdi“ brach den Angaben zufolge am Freitagabend von Palermo auf, um vor der libyschen Küste nach Schiffbrüchigen zu suchen.

Die Hilfe aus Paderborn sei „keinen Tag zu früh“ gekommen, erklärte der Vorsitzende von Sea-Eye, Gorden Isler. Die Flucht über das Meer sei zu dieser Jahreszeit besonders gefährlich. „Wir sind Erzbischof Hans-Josef Becker unendlich dankbar, der so wiederholt deutlich macht, dass es unser aller Menschenpflicht ist, das Leben Schutzsuchender zu retten“, so Isler. Wegen knapper Spendeneingänge im Oktober musste der Mitteilung zufolge eine Rettungsmission ausfallen.

 

Papst lobt Einsatz von Seenotrettern

 

Neuer Stützpunkt zur Seenotrettung für die „Alan Kurdi“ werde Palermo, hieß es weiter. Die kürzere Anfahrt ins Einsatzgebiet ermögliche höhere Anwesenheitszeiten in der libyschen Such- und Rettungszone und geringere Einsatzkosten. Zu der Zeit, als Italiens Innenminister Matteo Salvini die Häfen seines Landes für private Seenotretter geschlossen hielt, startete die „Alan Kurdi“ ihre Einsätze von Spanien aus.

Papst Franziskus hatte am Donnerstag den Einsatz von Seenotrettern auf dem Mittelmeer ausdrücklich gelobt. Er danke Gott für alle, die nicht gleichgültig blieben und Verunglückten zu Hilfe eilten, „ohne sich zu viel zu fragen, wie oder warum der arme Halbtote auf ihrem Weg gelandet ist“, sagte der Papst bei einem Treffen mit Flüchtlingen im Vatikan.

 

Weitere kirchliche Unterstützer

 

Man könne nicht den „verzweifelten Schrei der Brüder und Schwestern“ überhören, die ein stürmisches Meer dem langsamen Tod in libyschen Folterlagern vorzögen. „Es ist Ungerechtigkeit, die sie zurückdrängt und im Meer sterben lässt“, so der Papst. Alle seien für das Leben ihres Nächsten verantwortlich. „Gott wird von uns im Augenblick des Gerichts Rechenschaft verlangen“, warnte Franziskus.

Zu den kirchlichen Unterstützern von Sea-Eye zählen auch die Evangelische Kirche in Deutschland, das Mennonitische Hilfswerk und das katholische Erzbistum München und Freising.

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