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Das Erzbistum Paderborn hat 2018 erneut einen Überschuss von rund 15 Millionen Euro erwirtschaftet. Dieser soll zu 100 Prozent an die Kirchengemeinden fließen.
Das Erzbistum Paderborn hat 2018 erneut einen Überschuss von rund 15 Millionen Euro erwirtschaftet. Das entspricht dem Vorjahresergebnis, wie Finanzdirektor Dirk Wummel am Mittwoch in Paderborn vor Journalisten erläuterte. Insgesamt verzeichnete die Erzdiözese Erträge von 585 Millionen Euro. Dem standen Aufwendungen von 533 Millionen Euro gegenüber. Der Überschuss von 15 Millionen Euro fließe zu 100 Prozent an die Kirchengemeinden, so Wummel.
Insgesamt sei die Erzdiözese gut aufgestellt, verdeutlichte Generalvikar Alfons Hardt bei der Vorstellung des Finanzberichts. Allerdings stiegen derzeit die Aufwendungen mit 5,7 Prozent schneller als die Erträge mit 2,1 Prozent. Darauf werde das Erzbistum reagieren müssen. Die Frage sei, was die Kirche sichern muss, um Gemeinschaft, Seelsorge und karitatives Engagement weiter zu ermöglichen.
200.000 Euro für Flüchtlingshilfe von Sea-Watch
Die Erträge des Erzbistums stammen laut Finanzbericht zu rund drei Vierteln aus der Kirchensteuer der 1,49 Millionen Mitglieder. Sie belief sich 2018 auf 431 Millionen Euro (2017: 409). Hinzu kamen Zuweisungen des Staates etwa für die katholischen Schulen von 60 Millionen Euro sowie Erträge etwa aus Bildungs- und Tagungshäusern sowie aus Zinsen von 50 Millionen Euro.
Von den Ausgaben flossen den Angaben zufolge etwa 200 Millionen Euro direkt in die Seelsorge. Zweitgrößter Posten waren mit rund 45 Millionen Euro die Kitas des Erzbistums. Für Schule und Bildung gab die Erzdiözese je knapp 26 Millionen Euro aus. 200.000 Euro gingen an die Flüchtlingshilfe des Vereins Sea-Watch im Mittelmeer. 36 Millionen Euro aus den Erträgen wurden in die Rücklagen gestellt, vor allem für die Pensionen der rund 3.000 Mitarbeiter sowie für Gebäudesanierungen.
Bistum will in Personal, Räume und pädagogische Konzepte der Kitas investieren
Die Bilanzsumme gibt das Erzbistum mit rund 4,49 Milliarden Euro an, rund 100 Millionen Euro mehr als 2017. Der Betrag setzt sich überwiegend aus Finanzanlagen (4,06 Milliarden Euro) sowie Immobilienwerten (285 Millionen Euro) zusammen. Das Eigenkapital beträgt 3,7 Milliarden Euro, wovon 2,9 Milliarden Euro zweckgebunden sind.
In den kommenden Jahren will das Erzbistum nach Worten von Hardt verstärkt die Qualität seiner etwa 500 Kitas weiter ausbauen. Investiert werde in Personal, Räume und pädagogische Konzepte. Der Generalvikar forderte in diesem Zusammenhang klare und langfristige Finanzzusagen vom Land Nordrhein-Westfalen und die Einbeziehung von Kirchen und Wohlfahrtsverbänden beim neuen Kita-Finanzierungsgesetz.