„Wir stehen vor riesengroßen Veränderungen“ – auch bei Gemeindeleitung

Erzbistum Paderborn: In 15 Jahren zwei Drittel weniger Priester

Das Erzbistum Paderborn rechnet damit, dass sich die Zahl seiner Priester in den kommenden 15 Jahren um zwei Drittel reduziert. „Wir stehen vor riesengroßen Veränderungen“, sagt Personalchef Andreas Kurte.

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Das Erzbistum Paderborn rechnet damit, dass sich die Zahl seiner Priester in den kommenden 15 Jahren um zwei Drittel reduziert. Derzeit seien etwa 490 Priester im aktiven Dienst, sagte Personalchef Domkapitular Andreas Kurte dem Kölner „Domradio“. Die Zahl werde sich nach Hochrechnungen der Erzdiözese bis 2034 auf 170 reduzieren. Dies entspricht rund einem Drittel (34,6 Prozent) der heutigen Anzahl.

„Wir stehen also vor riesengroßen Veränderungen und wir müssen jetzt sehen, wie die Leitung der Pfarreien stattfinden kann“, sagte Kurte. Er verwies auf die norddeutschen Bistümer und die dortigen alternativen Leitungsmodelle: „Wir müssen überprüfen, ob diese Modelle für das Erzbistum Paderborn funktionieren.“ Aktuell sei die Erzdiözese dabei, Verwaltungsleiter in allen 87 Pastoralen Räumen zu installieren, um Pfarrer zu entlasten.

 

Auch Zahl der Pastoralreferenten sinkt

 

Im Bistum Osnabrück leiten bereits an zwei Standorten Laien als Pfarrbeauftragte Pfarreien. Dabei wird ihnen ein „moderierender Priester“, der nicht vor Ort leben muss, zur Seite gestellt. Auch im Erzbistum Hamburg müssen zwei Gemeinden ohne Pfarrer auskommen. Erzbischof Stefan Heße hat sich für den Einsatz von Laien als Gemeindeleiter ausgesprochen.

Laut Kurte ist im Erzbistum Paderborn auch die Zahl der Gemeindereferenten (im Bistum Münster heißen diese Pastoralreferenten) rückläufig. Sie wird von derzeit 290 auf ebenfalls 170 im Jahr 2034 sinken.

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