Zwei Millionen Euro Spenden aus NRW-Teil des Bistums Münster

Etat der deutschen Caritas-Auslandshilfe so hoch wie nie

Knapp zwei Millionen Euro haben im vergangenen Jahr 6.874 Spender aus dem nordrhein-westfälischen Teil des Bistums Münster für das deutsche Hilfswerk „Caritas international“ gegeben.

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Knapp zwei Millionen Euro haben im vergangenen Jahr 6.874 Spender aus dem nordrhein-westfälischen Teil des Bistums Münster für das deutsche Hilfswerk „Caritas international“ gegeben. Mit 1.943.802.30 Euro lag das Ergebnis knapp unter dem Vorjahreswert, teilte der Diözesan-Caritasverband mit.

Laut Jahresbericht förderte das Auslandshilfswerk der deutschen Caritas 2018 so viele Nothilfe- und Entwicklungsprojekte wie nie zuvor. Unterstützt wurden 715 Vorhaben in 78 Staaten. Der Hilfsetat stieg auf den Rekordwert von 81,08 Millionen Euro. Davon stammten 37 Prozent aus Spenden, 45 Prozent aus staatlichen Mitteln und neun Prozent aus kirchlichen Etats. Hinzu kommen unter anderem Mittel der Europäischen Union.

 

Hilfe vor allem in Indonesien, Jemen und Syrien

 

Die meisten Einzelspenden gingen 2018 für die Erdbeben- und Tsunamihilfe in Indonesien ein (4,8 Millionen Euro). Für Hilfen in Jemen wurden 1,6 Millionen Euro und für Syrien eine Million Euro gespendet. Diese Reihenfolge galt auch bei den Spendern im NRW-Teil des Bistums Münster.

Der Präsident des Deutschen Caritasverbands, Prälat Peter Neher, sagte, die Hilfe auf Rekordniveau mache deutlich, dass die Zahl der humanitären Katastrophen zunehme – und damit die Zahl der hilfsbedürftigen Menschen. Laut Vereinten Nationen stieg die Betroffenenzahl von 52 Millionen 2010 auf aktuell 132 Millionen.

 

Kritik an weltweiter Aufrüstung

 

Neher kritisierte zugleich eine „weltweite Aufrüstungsspirale“ mit „dramatisch steigenden“ Militäretats: „Es ist nicht nachzuvollziehen, wenn auf weltpolitischer Ebene davon geredet wird, Fluchtursachen bekämpfen zu wollen, während parallel die Armeen hochgerüstet werden.“

Neher rief die neue Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) auf, das von der Nato formulierte Ziel, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung aufzuwenden, zu hinterfragen. „Diese Zahl ist nie gesellschaftspolitisch diskutiert worden, und dennoch lässt sich die Politik in vielen Staaten förmlich von dieser Vorgabe treiben“, so Neher.

 

Mehr Entwicklungshilfe statt höherer Rüstungsetat

 

Die Erfahrung von Caritas international zeige, dass steigende Militärausgaben keineswegs automatisch mehr Sicherheit brächten, so Neher. Er forderte, statt die Militärausgaben zu erhöhen, 0,7 Prozent des Bruttoinlandprodukts für Entwicklungshilfe bereit zu stellen.

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