ZdK-Präsident: Radikale Parteien gefährden Demokratie und Europa

Europawahl: Sternberg warnt vor Nationalismus und der AfD

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, warnt ausdrücklich davor, bei der Europawahl rechtspopulistisch zu wählen.

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Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, ruft zur Teilnahme an der Europawahl auf. „Ich glaube, es ist eine ganz, ganz wichtige Europawahl. Weil - für mich völlig unverständlicherweise - in Europa wieder ein nationales Denken hoffähig wird, von dem man geglaubt hat, das gehöre zu den Gespenstern des 20. Jahrhunderts“, sagte er dem Kölner Domradio. Nationales Denken funktioniere nicht mehr.

Sternberg betonte: „Jeder, der auch nur ein bisschen von Politik begreift und sich ansieht, woher seine eigenen Produkte kommen, wird bemerken, dass man mit nationaler Politik nicht mehr operieren kann.“ Seiner Ansicht nach bestehe dennoch die Gefahr, dass populistische Bewegungen mehr Zulauf bekommen. Umso mehr müsse deutlich gemacht werden, dass Europa alle verbinde und alle gemeinsam geprägt habe.

 

„Wählen und den Populisten nicht das Feld überlassen“

 

Der ZdK-Präsident hofft daher auf eine hohe Beteiligung bei der Europawahl am 26. Mai. „Ich denke, wir dürfen den Populisten in Europa nicht das Feld überlassen. Es gibt eine ganz einfache Faustregel: Kleine radikale Parteien haben rein mathematisch immer dann viel Erfolg, wenn die Wahlbeteiligung gering ist“, so Sternberg.

Auch wenn die Kirche - ob Laien oder Priester - „zum Glück“ keine Wahlempfehlung mehr gäbe, dürfe vor Parteien gewarnt werden. Er glaube, dass radikale Parteien von links und rechts eine Gefahr für die Demokratie seien. Rechtspopulistische Bewegungen bedrohten zudem massiv den europäischen Gedanken. „Deshalb warnen wir ganz offen davor, eine rechtspopulistische Partei wie die AfD zu wählen“, sagte der Präsident des obersten Laiengremiums.

 

„Wahl zwischen den Parteien treffen, die Europa stärken“

 

Er rief dazu auf, zur Wahl zu gehen und „dann eine Vorzugswahl unter den demokratischen Parteien vornehmen, die garantieren, dass dieses Europaprojekt einer stärkeren Einheit weitergeht. Und das hat auch etwas mit Christentum zu tun.“

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