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Dass Ex-Fußballspieler Christoph Metzelder ein echter Halterner ist, bewies er am Dienstagabend bei der Glaubenswoche der Pfarrgemeinde St. Sixtus in Haltern. Bewegt hat den heute 37-Jährigen in seiner Jugend nicht nur der Fußball.
Er war Messdiener, hat die Bistumszeitung „Kirche+Leben“ ausgetragen und spielte Klarinette in der Kantorei St. Sixtus: Der ehemalige Fußballprofi Christoph Metzelder wuchs in Haltern auf und kann neben seiner Fußball-Karriere auf soziales Engagement zurückblicken. Deshalb sprach er mit Michael Ostholthoff, Pfarrer von St. Sixtus Haltern, bei der Halterner Glaubenswoche über „Gott und die Welt“.
„Da fehlten nur noch die Auftritte bei den Messdienern“, scherzte Metzelder, nachdem Pfarrer Ostholthoff ihn ausführlich vorstellte. Das Entspannte am Messedienen sei, „dass man fünf Minuten vorher kommen kann. Ich war in meiner Jugend nur schon recht groß. Dann muss man etwas früher da sein, um sich die langen Gewänder zu sichern. Ansonsten hat man Hochwasser.“
Kerzen, „um alle Möglichkeiten auszuschöpfen“
Seine Anfänge im Fußball machte Metzelder beim TuS Haltern. Weiter ging es mit Preußen Münster, Borussia Dortmund, der deutschen Nationalmannschaft, Real Madrid und zuletzt FC Schalke 04. Der 37-Jährige kann auf zahlreiche Titel, wie die deutsche Meisterschaft, einen WM-Vize-Titel und den DFB-Pokal zurückblicken.
Eine schwierige Situation sei seine fast zweijährige Pause nach Beschwerden an der Achillessehne gewesen. Für seine jungen Jahre sei es ungewohnt gewesen, sich damit zu beschäftigen. „In der Zeit habe ich mich unternehmerisch und sozial engagiert. Ich habe nach Feldern gesucht, in die ich meine Ideen und Interessen stecken konnte.“ Auf Hoffnung habe er während seiner Verletzung trotzdem gesetzt: „Ich war oft in der Kirche, um eine Kerze anzuzünden – um alle Möglichkeiten auszuschöpfen“, sagt Metzelder mit einem vielsagenden Lächeln.
Ruhestand nicht in Sicht
Mit Pfarrer Michael Ostholthoff sprach Ex-Fußballer Christoph Metzelder (rechts) über „Gott und die Welt“. Foto: Melanie Ploch
2013 beendete er seine Profi-Karriere beim FC Schalke 04. An Ruhestand ist für den 37-Jährigen jedoch nicht zu denken. Als „Unruhe-Geist“ habe er noch viel Arbeitszeit vor sich: „Ich bin noch viel zu jung, um in den Ruhestand zu gehen und hatte immer das Privileg, viel Rückenwind hinter mir zu haben. Es wäre verschenkt, jetzt nichts mehr zu machen.“
Beim TuS Haltern ist er Vorsitzender und Cheftrainer der U19-Mannschaft. Zusätzlich ist er als Sportkommentator und im Sportmarketing aktiv. Auch seine soziale Ader bleib ihm: So gründete er 2006 die Stiftung „Zukunft Jugend“, die jungen Menschen einen guten Weg in die berufliche Zukunft ebnen soll.
Kirche soll den Menschen da abholen, wo er steht
Metzelder, der Mitglied der CDU ist, kommt aus einer katholischen und zugleich politischen Familie. Mit seiner Stiftung wolle er „auf die Probleme in diesem Land hinweisen“. Besondere Themen seien Chancengleichheit, Integration und Inklusion.
Er halte es für wichtig, Verantwortung dafür zu übernehmen, „dass das Land in Zukunft lebenswert bleibt“. Auch für die Kirche sieht er eine Chance: „Es geht um den Menschen. Die Kirche muss ihn dort abholen, wo er 2018 steht, ohne ihre Wurzeln zu vergessen.“