Autor Wullhorst zur Lage der Verbände – Zahlen aus dem Bistum Münster

Experte: Verbände sollen Heimat bieten und Soziallehre aktualisieren

Nach Ansicht des Buchautors Heinrich Wullhorst müssen die katholischen Verbände zeigen, dass sie Heimat für alle Heimatsuchenden sein wollen. Zudem rief er sie in „Kirche+Leben“ auf, sich wieder stärker der Soziallehre zu widmen.

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Nach Ansicht des Journalisten und Buchautors Heinrich Wullhorst müssen die katholischen Verbände zeigen, dass sie Heimat für alle Heimatsuchenden sein wollen. Im Interview mit „Kirche+Leben“ sagte Wullhorst, darin liege eine große Chance für die Verbände. „Wenn sie Heimat sind, fühlen sich die Menschen auch wieder eher angesprochen.“

Das Buch:
Heinrich Wullhorst: „Leuchtturm oder Kerzenstummel? Die katholischen Verbände in Deutschland“, Bonifatius-Verlag, 190 Seiten, 14,90 Euro, ISBN 978-3-89710-713-7.

Der Autor des Buches „Leuchtturm oder Kerzenstummel?“ (siehe Kasten) rief die katholischen Verbände in Deutschland dazu auf, sich wieder stärker der katholischen Soziallehre zu widmen. Vor allem müssten sie sich mit den Auswirkungen des digitalen Wandels auf die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt beschäftigen. Dazu sei bisher zu wenig von den Verbänden zu hören. „Die Verbände werden nicht überleben, wenn sie sich zu reinen Gesellschaftstreffen oder -grüppchen entwickeln“, erklärte Wullhorst. Das katholische Profil sei nach wie vor sehr wichtig.

Buchautor Heinrich Wullhorst.Buchautor Heinrich Wullhorst. | Foto: privat

Nach Ansicht des Autors ist es falsch, wenn sich ein Verband als vorpolitischer Raum einer Partei, etwa der CDU, ansehe. Im vorpolitischen Raum überparteilich zu agieren sei jedoch nach wie vor eine zentrale Aufgabe der Verbände, sagte der frühere Pressesprecher des Kolpingwerks.

Der Wortlaut des Interviews erscheint in der Wochenzeitung „Kirche+Leben“ (Ausgabe vom 22. Oktober), die Sie hier bestellen können.

Die fünf größten Verbände im Bistum Münster
1. Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands, 108.000 Mitglieder
In der KFD engagieren sich Frauen für eine Gleichberechtigung in Kirche, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
2. Malteser, 70.000 Mitglieder
Der Malteser Hilfsdienst hilft Menschen auf der ganzen Welt, die in Notlagen geraten sind, beispielsweise mit einem Sanitätsdienst oder Katastrophenschutz.
3. Deutsche Jugendkraft, 54.000 Mitglieder
Bei der DJK steht der Sport im Mittelpunkt. Menschen jeden Alters werden dazu motiviert, sich in Gemeinschaft gesund zu halten.
4. Kolpingwerk, 40.000 Mitglieder
Als großes Vorbild nimmt sich das Kolpingwerk den Sozialreformer Adolph Kolping. Bis heute setzt es sich in sozialen Fragen ein, zum Beispiel für Familien.
5. Katholische Arbeitnehmer-Bewegung, 23.000 Mitglieder
Die KAB möchte in der Kirche die Stimme aller Arbeitnehmer vertreten und fordert unter anderem soziale Gerechtigkeit.
Zahlen nach aktuellen Angaben der Pressestellen der Verbände. Enthalten sind die Mitglieder im gesamten Bistum Münster – inklusive der Landesverbände im Offizialatsbezirk Oldenburg. (mpl)

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