Für mehr Gerechtigkeit in Sozialversicherungssystemen

Familienbund: Kinderlose sollten mehr Abgaben leisten

Kinderlose sollten nach Ansicht des Familienbundes der deutschen Katholiken stärker zur Kasse gebeten werden. Damit unterstützt der Verband einen Vorschlag von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

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Kinderlose sollten nach Ansicht des Familienbundes der deutschen Katholiken stärker zur Kasse gebeten werden. Damit unterstützt der Verband einen Vorschlag von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Kinderlose stärker zu belasten. „Sie sollten entsprechend ihrer größeren Leistungsfähigkeit mehr zahlen“, schreibt Familienbund-Präsident Ulrich Hoffmann der Tageszeitung „Welt“.

„Möglich werden könnte das im Sozialversicherungssystem durch Kinderfreibeträge wie im Steuerrecht“, so Hoffmann. Derzeit seien Eltern doppelt belastet. Sie zahlten in die Sozialversicherungskassen und leisteten außerdem Erziehungsarbeit für ihre Kinder, begründet Hoffmann.

 

Weil Kinderlose keine Beitragszahler erziehen

 

Derzeit profitierten vor allem Kinderlose vom Sozialversicherungssystem. Sie erhielten hohe Leistungen, ohne selbst künftige Beitragszahler heranzuziehen. Eltern, die noch unterhaltspflichtig seien, müssten entlastet werden, fordert Hoffmann, „und zwar in allen Zweigen des Sozialversicherungssystems“.

Dabei könne es nicht um eine Frontstellung zwischen Familien und Kinderlosen gehen. Dennoch müssten die heute im System klaffenden Gerechtigkeitslücken geschlossen werden, so Hoffmann.

 

Die Forderung von Minister Spahn

 

Spahn hatte gefordert, dass Kinderlose mehr Pflege- und Rentenbeiträge zahlen sollten, um ihren Teil zum Generationenvertrag beizusteuern. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (beide SPD) hatten das abgelehnt.

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