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Gruppenleiter machen Ferienfreizeiten erst möglich – und sollen sie nicht noch mitfinanzieren müssen. Auch deshalb hat sich in Cloppenburg ein Förderverein gegründet. Für den Vorsitzenden Olaf Vocks ein wichtiger Schritt.
Er hat erlebt, dass es manchmal eng wurde. Etwa, als die Betreuerinnen und Betreuer der St.-Augustinus-Gemeinde bei einer Sommerfreizeit Fahrräder für einen Ausflug ihrer Gruppe ausleihen wollten – das Budget aber erschöpft war. Olaf Vocks nickt und schaut ernst. „Das war nicht schön. Als es hieß: Die Leihgebühr sitzt leider nicht drin.“ Und Gruppenleiter das am Ende aus eigener Tasche bezahlt haben.
Immer mal wieder sei es vorgekommen, dass sie einen Fünfzig-Euro-Schein aus ihren Portemonnaies in den Topf geworfen haben, um Angebote für die Teilnehmer trotzdem möglich zu machen. Ohne zu wissen, ob diese Vorleistung am Ende erstattet werden würde.
Ferienfreizeiten sind meist knapp kalkuliert
Jahrelang hat Olaf Vocks Freizeiten der St.-Augustinus-Gemeinde geleitet. Jeweils über Pfingsten und im Sommer. Er kennt das Dilemma gut: „Die Organisatoren müssen unglaublich mit dem Geld haushalten. Weil sie möglichst jeden mitnehmen wollen. Deshalb dürfen die Beiträge nicht zu hoch sein.“ Eine Teilnahme soll schließlich nicht am Geld scheitern. Das machte die Kalkulation aber eben oft zu einer knappen Angelegenheit.
Aber dass ausgerechnet die Betreuerinnen und Betreuer hier in die Bresche springen sollen, „das darf nicht sein!“, sagt der 50-jährige Familienvater. Wo doch erst deren ehrenamtlicher Einsatz das Projekt Ferienfreizeit überhaupt möglich mache. Einige hätten dafür vielleicht ein paar Tage Sonderurlaub bekommen. „Manche opfern dafür aber einen Teil ihres Jahresurlaubs.“
Cloppenburger Ferienfreizeiten genießen guten Ruf
Das ist einer der Gründe dafür, dass ein Kreis ehemaliger Leiterinnen und Leiter in diesem Frühjahr einen Verein gegründet hat, der die Jugendarbeit in St. Augustinus Cloppenburg gezielt finanziell fördern will. Nicht nur, aber in erster Linie die Freizeiten, die die Gemeinde seit Jahrzehnten organisiert: fünf Tage über Pfingsten und zehn Tage im Sommer. Mit eigenen Einzahlungen und vor allen Dingen mit der Vermittlung von Spenden durch Organisationen und Unternehmen der Stadt will der Förderverein helfen.
Das dürfte nach Olaf Vocks‘ Einschätzung nicht allzu schwer werden. „Die Freizeiten der St.-Augustinus-Pfarrei haben einen guten Ruf in Cloppenburg. Die Menschen kennen die Projekte und wissen: Das Geld ist gut angelegt.“
Gezielte Hilfen für Ferienfreizeiten
Die Spenden können zum einen bei der Finanzierung eines attraktiven Programms während einer Ferienfreizeit helfen. Olaf Vocks: „Da wollen wir künftig verhindern, dass sie mit eigenem Geld auch noch einen Schwimmbadbesuch oder andere Extras für die Kinder übernehmen müssen.“ Zum anderen können sie auch genutzt werden, um die Ausrüstung – etwa von Zelten oder Koch-Utensilien – zu erneuern.
Auch, damit weitergehen kann, was Olaf Vocks als große Stärke der Gruppenleiterteams ansieht: deren nachhaltige Wirkung auf die Mitglieder. Der Zusammenhalt der Ehemaligen sei auch Jahre nach ihrem ehrenamtlichen Engagement sehr groß. „Der gemeinsame Einsatz verbindet uns untereinander!“, ist er überzeugt. Viele seien als Überzeugungstäter Sommer für Sommer dabei gewesen, manche zehn Jahre am Stück.
Ferienfreizeiten prägen Ehrenamtliche