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Die Dülmenerin Lina Thimm hat sich mit weiteren Erwachsenen auf ihre Firmung vorbereitet. Warum sie sich auf das Sakrament freut.
Lina Thimm beginnt gerade ihr Masterstudium in Münster, um Grundschullehrerin zu werden. Sie hat sich für die Fächer Deutsch, Mathematik und katholische Theologie entschieden. Als sie sich kürzlich für die Missio canonica, die Unterrichtserlaubnis für katholische Theologie, anmelden wollte, erfuhr sie, dass sie dafür auch gefirmt sein muss.
„Da ist mir erst aufgefallen, dass ich das gar nicht bin. Darüber habe ich nie nachgedacht“, berichtet die Dülmenerin. In einem Gespräch erfuhr sie von der Möglichkeit, sich über das Bistum Münster gemeinsam mit weiteren Erwachsenen auf das Sakrament vorzubereiten. Am Sonntag, 23. Februar, ist es so weit: Weihbischof Christoph Hegge wird ihr und weiteren Erwachsenen in der Petrikirche in Münster das Sakrament spenden, wie die Bischöfliche Pressestelle berichtet.
Religion als Abiturfach
Doch Thimm hat sich nicht nur wegen der Unterrichtserlaubnis auf den Weg gemacht. „Die Firmung ist zwar eine Pflicht, aber das Thema hat mir einen Anstoß gegeben“, erklärt die 24-Jährige. Jetzt habe sie sich bewusst für die Vorbereitung und das Sakrament entschieden. „Als Jugendliche macht man vielleicht einfach mit, weil die Freunde dabei sind. Nun habe ich mich mit den Inhalten deutlich reflektierter auseinandergesetzt“, sagt Thimm. Besonders gefallen habe ihr der Austausch mit den anderen Teilnehmenden, die Gespräche sowie die offene Atmosphäre.
Seit ihrer Kindheit habe sie immer Kontakt zur Kirche gehabt, obwohl Religion in ihrem Elternhaus keine Rolle gespielt hat. Ihre Zeit auf der bischöflichen Marienschule habe sie ebenso geprägt wie auf dem Gymnasium. „Religion war eins meiner Abiturfächer. Ich fand den Religionsunterricht immer toll. Wir haben viel philosophiert. Man konnte auch mal anders denken, denn es gibt immer mehrere Wege“, blickt sie zurück.
Thema Frieden zentral bei der Vorbereitung
Mit dieser Begeisterung lag es für sie auf der Hand, katholische Theologie zu studieren. Sie freut sich schon darauf, später den Kindern die Religion näherzubringen. „Jedes Kind kann im Unterricht mitmachen. Es gibt kein richtig oder falsch“, sagt sie und fügt hinzu: „Es gibt Werte, für die wir stehen, und die auch in der Bibel aufgeführt werden. Diese den Kindern mitgeben zu können, finde ich toll.“ Die Themen im Unterricht hätten mit der Welt zu tun und reichten von der Friedensförderung bis zur Empathie.
Das Thema Frieden hat sie auch auf dem Vorbereitungswochenende im Kubus-Tagungshaus in Rheine-Bentlage beschäftigt. „Wir sollten ein Plakat entwerfen zu der Frage, wofür wir stehen und auf die Straße gehen würden. Ich habe ‚Frieden stiften‘ in den Mittelpunkt gestellt, denn der Frieden ist das oberste Gut von allen“, ist sie überzeugt. Deshalb sei es für sie wichtig, für die Demokratie einzustehen. „Liebe, Miteinander und Frieden – da ist kein Platz für Rassismus“, stellt sie klar. Das werde noch deutlicher in dem Zitat aus dem Römerbrief: „Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns?“ „Das bedeutet für alle Menschen: Du bist gut so, wie du bist. Und das möchte ich nicht nur den Kindern mit auf den Weg geben.“
Für Thimm war es eine gute Entscheidung, sich als junge Erwachsene auf die Firmung vorzubereiten. „Das hat mich noch einmal gestärkt. Alles hat seinen Grund“, sagt sie lächelnd.