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Die aktuellen Hochwasser-Fernsehbilder machen dem Priester die Not in seiner Heimatstadt Vijayawada schmerzlich bewusst. Dort kämpfen die Menschen derzeit mit den Folgen der Flutkatastrophe vom 1. September, auch seine Familie. Die Mariä-Himmelfahrt-Pfarrei Vechta will helfen.
Das Wasser kam an einem Sonntagmorgen. 400 Menschen saßen vor zwei Wochen, am 1. September, in der Kirche der katholischen Gemeinden, als der Pfarrer nach dem Schlusssegen plötzlich zur Eile rief: „Jetzt schnell nach Hause und bringen Sie ihre Sachen und sich in Sicherheit!“
Auch seine Eltern hätten sich nach dem Schlusssegen schleunigst auf den Weg gemacht. „Ihnen blieb nicht viel Zeit“, sagt Pfarrer Sebastian Kakumanu. „Innerhalb von 24 Stunden stieg der Wasserspiegel des Krishna um mehrere Meter an.“ Der Fluss fließt mitten durch die Millionenstadt Vijayawada im Bundesstaat Andhra Pradesh in der Nähe der Ostküste des Subkontinents.
Fast die Hälfte einer Millionenstadt unter Wasser
Die Flut war zu hoch für das Erdgeschoss des Hauses seiner Familie in einem eng bebauten Stadtteil. Fast die Hälfte einer der am schnellsten wachsenden Metropolen Indiens stand unter Wasser. Um halb neun waren sie aus der Kirche gekommen. Um 14 Uhr war das untere Stockwerk seines Elternhauses zu drei Vierteln vollgelaufen.
Überschwemmungen seien die Menschen in seiner Heimatstadt zwar gewohnt, sagt Pfarrer Sebastian Kakumanu. Der 46-Jährige erinnert sich, wie das Wasser auf den Straßen mal bis zu seinen Knien gestanden habe. „Normalerweise steigt es aber nicht so hoch und geht nach zwei Tagen wieder zurück.“ Diesmal aber war es anders. „Alle waren schockiert.“ Die Häuser von fast 600.000 Menschen standen unter Wasser. Eine vergleichbare Katastrophe habe er selbst noch nie erlebt, sagt er.
Alle waren schockiert vom Ausmaß des Hochwassers