Präsenzdienst im Forum St. Peter bietet Spaziergänge an

„Forum to go“: Oldenburger Idee in der Corona-Not kommt an

  • Als Projekt der Cityseelsorge lebt das Forum St. Peter Oldenburg auch von zufälligen persönlichen Begegnungen.
  • Dabei bieten sich geschulte Ehrenamtliche im Schichtdienst im Foyer des Forums an.
  • Während der Corona-Pandemie haben sie das Angebot umgestellt auf Einzelspaziergänge in der Stadt.

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Michael Heyer war völlig überrascht. Der Pfarrer im Forum St. Peter Oldenburg hörte, was eine Gruppe Ehrenamtlicher vorhatte: ein „Forum to go“. Die Idee war aus der Not der Pandemie geboren. Denn während des Lockdowns waren persönliche Begegnungen in diesem Projekt der Cityseelsorge nicht mehr möglich. Gut 50 Ehrenamtliche sind im sogenannten Präsenzdienst tätig und empfangen Menschen, die regelmäßig oder zufällig in das Foyer des Forums an der Georgstraße kommen. Stattdessen boten sie nun an, mit diesen zu einem festen Termin eine Stunde durch die Stadt zu spazieren.

Heyer war fest überzeugt: „Das funktioniert niemals.“ Er musste sich eines Besseren belehren lassen. Inzwischen kommen jeden Donnerstag um 15 Uhr zehn bis fünfzehn Gäste auf den Hof des Forums St. Peter. Ehrenamtliche empfangen sie dort und machen sich in Einzelspaziergängen mit ihnen auf den Weg. Durch eine im Lockdown eher stille Stadt. „Das klappt seit Monaten reibungslos“, fasst Heyer zusammen.

 

Ehrenamtliche intensiv geschult

 

Michael Heyer, Pfarrer im Forum St. Peter Oldenburg. | Foto: Ludger Heuer (BPV)
Michael Heyer, Pfarrer im Forum St. Peter Oldenburg. | Foto: Ludger Heuer (BPV)

Im Forum St. Peter, 2010 im Zentrum von Oldenburg geöffnet, machen das besondere Ehrenamtliche. Für ihren alltäglichen Einsatz im Präsenzdienst werden sie nämlich eigens und intensiv geschult. Und das mit Grund.

Heyer betont: „Ein schönes Gebäude hilft in der Cityseelsorge gar nichts, wenn nicht auch Menschen vorzufinden sind. Und zwar Menschen, die auf Andere zugehen und ihnen zuhören können.“ Benedikt Feldhaus, Theologe im Forum, ergänzt: „Es kommen auch schwierige Menschen. Damit muss ein Präsenzdienst umgehen können.“

 

Mitarbeiter teils feste Ansprechpartner

 

Benedikt Feldhaus, Theologe im Forum St. Peter Oldenburg. | Foto: Forum St. Peter
Benedikt Feldhaus, Theologe im Forum St. Peter Oldenburg. | Foto: Forum St. Peter

Indem die Mitarbeiterschaft genau weiß, wie solche Gespräche zu führen sind. Wann es vielleicht helfend, wann eher begleitend sein sollte. Dafür gibt es theoretische Schulungen und im weiteren Verlauf der ehrenamtlichen Arbeit auch eine professionelle Begleitung durch Psychologen.

Die gut 50 ehrenamtlichen Mitarbeiter im Präsenzdienst sind mindestens einmal im Monat vormittags oder nachmittags im Einsatz, viele sogar wöchentlich. Wobei sie im Forum zum Teil zu festen Ansprechpartnern geworden sind.

 

„Forum to go“ klappt

 

Das habe sich während des Corona-Lockdowns besonders gezeigt, sagt Pfarrer Heyer. Als das Forum St. Peter seinen Betrieb einstellen musste. Da wussten die ehrenamtlichen Helfer aus ihrer alltäglichen Arbeit, wie wichtig vielen Besuchern die Begegnungen sind. „Menschen hier in der Stadt leben oft einsam und isoliert.“ Dass die das Angebot des „Forum to go“ dankbar annehmen, hat ihn nicht erstaunt. Im Rückblick eigentlich auch nicht, dass aus dem Präsenzdienst die Initiative dazu kam.

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