Erstmals ein Laie berufen / Nachfolger von Pater Manfred Kollig

Frank Vormweg wird neuer Leiter des Seelsorgeamts in Münster

Der Theologe und Arbeitswissenschaftler Frank Vormweg (49) aus Ahaus wird neuer Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat. Damit wird erstmals eine Laie in diese Verantwortung berufen. 

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Zum ersten Mal betraut das Bistum Münster einen Laien mit der Leitung der Hauptabteilung Seelsorge im Generalvikariat. Der Theologe und Arbeitswissenschaftler Frank Vormweg (49) aus Ahaus tritt zum 15. Mai die Nachfolge von Pater Manfred Kollig an, der seit Februar Generalvikar in Berlin ist. Die Hauptabteilung Seelsorge hat nach Angaben der Bischöflichen Pressestelle rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

 

Ehemann und Vater, Theologe und Arbeitswissenschaftler

 

Vormweg ist verheiratet und Vater von fünf Kindern. Er studierte Theologie in Münster und Paris sowie Arbeitswissenschaft in Bochum. Von 1995 bis 2002 war er schon einmal im Bistum Münster tätig, nämlich als Bildungsreferent auf der Jugendburg Gemen. Dort engagierte er sich unter anderem bei Tagen religiöser Orientierung, Ethikseminaren mit Krankenpflegeschulen und Weiterbildungen für Katecheten in der Jugendarbeit.

2002 übernahm er die Leitung des Qualitätsmanagements eines Klinikverbundes in Borken, dessen Personalchef er 2010 wurde. Seit 2015 ist Vormweg Leiter der „Serviceeinheit Personal“ beim Verband der Diözesen Deutschlands, dem Rechtsträger der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn.

 

„Kirche muss erreichbar bleiben“

 

Angesichts der vielen Herausforderungen sei es für eine lebendige Kirche wichtig, sich der Bedeutsamkeit des Glaubens zu versichern „und der eigenen Mutlosigkeit entgegenzutreten“, sagte Vormweg im „Kirche+Leben“-Interview. Die Pfarrgemeinde werde „klassischer Ort der Seelsorge bleiben“, auch wenn sie ihre Form ändere. „Kirche muss erreichbar bleiben“, betonte Vormweg. Seelsorger müssten sich den Fragen der Menschen zuwenden und sie in Schulen, Betrieben und kirchlichen Einrichtungen aufsuchen. „Dafür muss mehr Zeit da sein“, sagte er.

Ihm persönlich liege zudem die Kirchenmusik am Herzen, bekannte Vormweg: „Ich mache selber gern Musik, bin auch Tenor im Chor, zumindest unregelmäßig in einem Projektchor zu christlichen Festen.“ Seine Ehefrau habe als Musikerin in der Heimatpfarrei mitgewirkt. „Mein Part als Vater war dabei, ihr den Rücken freizuhalten“, sagte Vormweg im Gespräch mit „Kirche+Leben“.

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