Lüdinghauser Schwester äußert sich im Magazin "kontinente"

Franziskanerin Kluitmann: Habe volles Verständnis für Kirchenaustritt

  • Die Lüdinghauser Franziskanerin Schwester Katharina Kluitmann hat Verständnis für den Austritt aus der katholischen Kirche,
  • „Auch der Kirchenaustritt kann ein Sich-Engagieren sein“, erklärte die Ordensschwester.
  • Den größten Reformbedarf sieht die Lüdinghauser Franziskanerin bei Fragen von Macht.

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Die katholische Ordensschwester Katharina Kluitmann versteht, dass aktuell viele Menschen der Kirche den Rücken zukehren. „Ich habe volles Verständnis, wenn jemand die Kirche verlässt, wobei die Gründe sehr unterschiedlich sind“, sagte die ehemalige Vorsitzende der Deutschen Ordensobernkonferenz, Schwester Katharina Kluitmann, dem Magazin „kontinente“ des katholischen Hilfswerks Missio Aachen (Juli-Ausgabe). „Auch der Kirchenaustritt kann ein Sich-Engagieren sein.“ Im Jahr 2021 haben in Deutschland knapp 360.000 Katholiken ihren Kirchenaustritt erklärt, meldete die Deutsche Bischofskonferenz am Montagmittag.

Es bedrücke sie, dass sich zurzeit so viele Personen aus dem „inneren Kreis“ – ehrenamtlich und hauptamtlich Engagierte – abwendeten. „Sie verlassen die verfasste Kirche, aber nicht ihren Glauben und sagen das auch deutlich so.“

Kluitmann sieht Reformbedarf in Sachen Macht

Kluitmann regte an, zu fragen, ob jene Menschen wirklich die Kirche verließen oder nur eine Sozialform - „weil sie sagen: Ich kann eine Institution, die sich so verhält, nicht unterstützen“. Den größten Reformbedarf sieht die Lüdinghauser Franziskanerin bei Fragen von Macht. Davon hingen alle weiteren Debatten ab. „Das beste Gegenmittel gegen Macht ist Kommunikation“, sagte sie. Deswegen setze sie sich auch für den katholischen Reformprozess Synodaler Weg ein.

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