Erstmals wieder Mittagsgebet auf dem Petersplatz

Franziskus: „Es gibt kein Christentum auf Distanz“

  • Erstmals seit einem Monat hat Papst Franziskus das Mittagsgebet am Sonntag wieder auf dem Petersplatz gesprochen.
  • In seiner Ansprache mahnte das Kirchenoberhaupt, Christsein sei „nicht in erster Linie eine Lehre oder ein moralisches Ideal“, sondern eine lebendige Beziehung zum auferstandenen Jesus Christus.
  • Pandemiebedingt blieb der Zugang begrenzt; so dass dort etwa 200 Personen versammelt waren.

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Erstmals seit einem Monat hat Papst Franziskus das Mittagsgebet am Sonntag wieder auf dem Petersplatz gesprochen. In seiner Ansprache mahnte das Kirchenoberhaupt, Christsein sei „nicht in erster Linie eine Lehre oder ein moralisches Ideal“, sondern eine lebendige Beziehung zum auferstandenen Jesus Christus. Dabei gebe es „kein Christentum auf Distanz“, so Franziskus.

Stattdessen lebe der Glaube vom „Anschauen, Berühren und miteinander essen“, erläuterte der Papst unter Bezug auf das Evangelium dieses Sonntags. Darin begegnet der auferstandene Jesus den ungläubig staunenden Jüngern und fordert sie auf, ihn anzuschauen und zu berühren, bevor er mit ihnen isst. Diese Tätigkeiten „spiegeln in gewissem Sinne unser persönliches und gemeinschaftliches Leben wider“, so der Papst.

 

„Gemeinsam essen ist Ausdruck der Liebe“

 

Jemanden anzuschauen ist laut Franziskus „ein erster Schritt gegen die Gleichgültigkeit, gegen die Versuchung, unser Gesicht von den Schwierigkeiten und Leiden anderer abzuwenden“. Insofern sei dies ein Sehen mit Liebe. Diese jedoch verlange nach Nähe und Kontakt. Miteinander zu essen stille schließlich nicht nur das Bedürfnis, sich „zu ernähren, um zu leben“. „Essen, wenn wir es gemeinsam tun, in der Familie oder unter Freunden, wird auch zu einem Ausdruck der Liebe, der Gemeinschaft, des Festmahls“, sagte der Papst.

Beim ersten Mittagsgebet des „Regina coeli“ seit Mitte März sprach Franziskus wieder vom Fenster des Apostolischen Palastes aus direkt zu den Menschen auf dem Petersplatz. Pandemiebedingt blieb der Zugang begrenzt; so dass dort etwa 200 Personen versammelt waren. Seit dem 21. März hatte Franziskus den Sonntagstermin ins Innere des Apostolischen Palastes verlegt, von wo aus seine kurze Ansprache übertragen wurde.

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