Reform-Initiative im Bistum Münster: Keine Verwechslungsgefahr mit Ehesakrament

Freckenhorster Kreis für Segnung homosexueller Paare

Für die Segnung homosexueller Paare hat sich der Freckenhorster Kreis ausgesprochen. In einer Stellungnahme reagiert die Reformbewegung im Bistum Münster auf das Verbot einer solchen Segnung in Wesel-Bislich durch Bischof Felix Genn.

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Für die Segnung homosexueller Paare hat sich der Freckenhorster Kreis ausgesprochen. In einer Stellungnahme auf ihrer Internetseite betont die Reformbewegung im Bistum Münster, mit einem Segen werde nach katholischem Verständnis Menschen in verschiedenen Lebenssituationen zugesprochen, „in Gottes Namen“ einen neuen Anfang zu wahren.

Auch für gleichgeschlechtliche Paare in den Gemeinden habe eine Segnung „als kirchliches Handeln diese Bedeutung“: „Sie erklären sich bereit, diesem Glauben in ihrer Partnerschaft Raum zu geben und auf ihm ihre Beziehung zu gründen.“ Zudem würden sie so anerkennen, dass für das Gelingen einer Partnerschaft auch Gottes Beistand notwendig sei. „Wer maßt sich an, darüber urteilen zu wollen und einen Segenswunsch in dieser Situation verweigern zu wollen?“, heißt es in der Stellungnahme.

 

„Alle sollen sich gesegnet wissen dürfen“

 

Die Erklärung nimmt Bezug darauf, dass Bischof Felix Genn Ende September die Segnung eines gleichgeschlechtlichen Paars im Rahmen eines Wortgottesdienstes in Wesel-Bislich untersagt hatte. Das Bistum habe damit betonen wollen, dass es einen Unterschied zwischen dem Sakrament der Ehe und einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft gebe, hatte Bistumssprecher Stephan Kronenburg erklärt.

Der Recklinghäuser Pfarrer Ludger Ernsting, Sprecher des Freckenhorster Kreises, fragte zudem in den „Ruhrnachrichten“ (Ausgabe vom 11. Oktober): „In der katholischen Kirche wird vieles gesegnet: Rettungsfahrzeuge, normale Autos. Fahrräder. Wie können wir da Menschen den Segen verweigern? Das geht gar nicht.“ Man könne nicht sagen: „Für euch gibt es das nicht, weil andere Menschen die Segnung eventuell mit dem Ehesakrament verwechseln.“

Der Freckenhorster Kreis betont in seiner Erklärung die Erwartung an die „amtliche Kirche in unserem Bistum, dass alle Christinnen und Christen in ihrer Liebe sich gesegnet wissen dürfen.“ Denn biblisch segne Gott Menschen.