Schüler führen Musical auf

Freiheit, Action und die erste Liebe in der Gaesdonck

Vom 7. bis 9. Juli führen Schüler des bischöflichen Collegium Augustinianum Gaesdonck in Goch das mitreißende Piratenstück „Mit Säbel, Herz und Papagei“ auf. Es gibt vier Auftritte.

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Hier noch ein schwarzer Tupfer für den Vollbart, dort ein falsches Haarbüschel ans Kinn gepappt, die Perücke über die hochgesteckten Haare, den Dreispitz darauf. Isabell Marx steht bereit, um in die Rolle des Protagonisten John zu schlüpfen, der seine Angebetete retten will.  Für die über 100 Mitwirkenden des Collegium Augustinianum Gaesdonck ist Probe für das Piratenmusical „Mit Säbel, Herz und Papagei“.

Der Titel steht symbolisch für Antrieb (Herz), Schicksal (Säbel) und Freundschaft (Papagei). Vom 7. bis 9. Juli zeigen die Jugendlichen das Werk vor großem Publikum in der Schule.

 

„Eine Geschichte mit maritimem Charakter“

 

Theaterinszenierungen haben in der Gaesdonck Tradition, das Genre Musical  ist hingegen noch jung. Vor drei Jahren hatten die Lehrer Daniel Verhülsdonk (Musik und Religion) und Lars Poley (Deutsch und Religion) erstmals ein Stück vertont und mit den Schülern eingeübt. „Die Hexe schlägt zurück“ war die modernisierte Form eines Märchens, das mit verrockten Volksliedern arrangiert und aufgeführt wurde. „Ein schöner Erfolg“, erinnert sich Verhülsdonk. „Damit hatte keiner gerechnet.“

Schon damals war klar, dass 2017 erneut ein Stück geprobt wird. Welches, blieb lange ein Geheimnis. „Eine Geschichte mit maritimem Charakter“,  mehr wollten die beiden Lehrer lange nicht verraten. Stattdessen schlossen sie sich an den Wochenenden im Kellerraum ein, feilten an einer eigenen Geschichte und eigenen Songs – von Reggae über Folk­rock und Pop bis Blues. „Wir bedienen viele Stile“, erläutert Poley. Die Musik bestimmt 90 Minuten der rund zweistündigen Aufführung.

 

Trinken, Kämpfen und Stehlen

 

Die Geschichte ist ein typisches Schurkenstück. Ein Pirat entführt Johns Angebetete, denn nur die wahre  Liebe einer Frau kann ihn von dem Fluch befreien, der auf ihm lastet. „Doch das funktioniert so nicht. Liebe kann man nicht erzwingen“, sagt Poley. John macht sich auf die Suche, muss im ersten Teil aber zunächst einmal selbst zum Seeräuber werden und die drei Disziplinen eines Piraten erlernen: Trinken, Kämpfen und Stehlen. Erst dann kann er sich mit seiner Mannschaft auf den Weg machen, um die Frau zu retten.

Ein Kunstprojektkurs kümmerte sich um Kulissen und Requisiten, ein Informatikkurs um die Öffentlichkeitsarbeit. „Es sind viele Abenteuer eingebaut. Viel Action“, sagt Verhülsdonk.

 

Trailer auf Youtube

 

Piraten sind derzeit en vogue. Trotz aller Umtriebe gelten sie nicht immer als Bösewichte, sondern als rauflustige, aber sympathische Gesellen. „Wir haben Themen genommen, mit denen die Jugendlichen zu tun haben“, erläutert Poley: „Sich immer wieder Prüfungen stellen zu müssen, der Drang nach Freiheit und Abenteuer, die erste Liebe, das Leben in einer Gemeinschaft, die Fahrt ins Ungewisse, die viele nach dem Abitur vor sich haben.“

Einen ersten Eindruck vom Stück vermittelt ein Trailer auf Youtube. Karten zum Preis von zehn beziehungsweise sechs Euro gibt es in der Schule, in den Gocher Buchhandlungen und im Internet unter www.gaesdoncker-musicals.de.

Die Aufführungen von Freitag, 7. Juli, bis Sonntag, 9. Juli, sind jeweils um 19 Uhr, am 9. Juli zusätzlich noch um 15 Uhr.

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