Ehrenamtliche aus dem Tecklenburger Land stellen sich vor

Freiwilliges Engagement lohnt sich! 32 Menschen erklären warum

  • 32 Frauen und Männer zeigen in einer Ausstellung mit Bildern ihr Gesicht und berichten von ihrem ehrenamtlichen Engagement.
  • Sie bereichern mit ihrem Einsatz die vielen sozialen Projekte des Sozialdienstes katholischer Frauen im Tecklenburger Land.
  • Stadt Ibbenbüren und das Land Nordrhein-Westfalen zeigen Wertschätzung durch die Ehrenamtskarte.

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Eine von der Freiwilligenbörse „Kiste“ des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) in Ibbenbüren initiierte Wanderausstellung zeigt freiwillig Engagierte aus 32 unterschiedlichen sozialen Projekten. Die Frauen und Männer berichten über die Beweggründe ihres Engagements und darüber, wie gewinnbringend ihre Tätigkeit für sie selbst ist.

„In der Elternzeit unseres ersten Sohnes bin ich auf den Betreuungsverein des SkF aufmerksam geworden, und nach einem gemeinsamen Austausch war mir schnell klar, dass ich mich genau dort ehrenamtlich engagieren möchte“, sagt Rabea Kubeczko. Sie ist eine der Freiwilligen aus dem Tecklenburger Land, die „Gesicht zeigen“ und aktuell in der Kirche St. Agatha in Mettingen mit einem großen Porträt-Foto zu sehen ist.

Bestätigung spornt an

Rabea Kubeczko übernimmt seit 2016 Verantwortung für Menschen, die in ihrem Alltag Unterstützung benötigen und macht ihnen diesen so ein wenig leichter. „Ich kümmere mich um ihre finanziellen Angelegenheiten, um den sogenannten Bürokram, höre aber genauso gern zu und mache Mut“, sagt sie.

Ihre Betreuten seien ihr schnell ans Herz gewachsen und seien dankbar für die Zeit, die sie mit ihnen verbringe. „Das bestätigt mich in meiner Arbeit noch.“

Mit der Rikscha durchs Tecklenburger Land

Gesicht zeigt auch Peter Wellmann. Als gebürtiger Ibbenbürener, begeisterter Radfahrer, Läufer und Wanderer kennt er Ibbenbüren und die Region sehr gut. „Geschichten vom Leben anhören, Erinnerungen beleben und dabei durch unsere schöne Heimat radeln. Das tue ich gern“, sagt Peter Wellmann.

Vor einigen Jahren ist er dem Zeitungsaufruf „Kontaktfreudige Fahrradfahrer gesucht“ gefolgt und unterstützt seitdem das Rikscha-Projekt des SkF. „Die Idee, Menschen mit Bewegungseinschränkungen durch unsere schöne Stadt zu fahren, über Straßen, Plätze und Häuser ins Gespräch zu kommen und alte Erinnerungen zum Leben zu erwecken, hat mich direkt begeistert“, sagt Peter Wellmann.

Flüchtling hilft Flüchtlingen

Die Freiwilligenbörse „Die Kiste“ des Sozialdienstes katholischer Frauen präsentiert 32 Frauen und Männer, die sich in sozialen Projekten engagieren. | Foto: Johannes Bernard
Die Freiwilligenbörse „Die Kiste“ des Sozialdienstes katholischer Frauen präsentiert 32 Frauen und Männer, die sich in sozialen Projekten engagieren. | Foto: Johannes Bernard

Wie bei jedem kleinen und großen Projekt gebe es auch beim Rikscha-Projekt viel im Hintergrund zu organisieren: „Die Telefon-Hotline abfragen, Termine mit Angehörigen und Betreuungseinrichtungen abstimmen, neue Fahrer ausbilden: Man hat mit vielen Menschen zu tun, und alle sind mit Begeisterung dabei“, sagt der freiwillig Engagierte. Er freue sich auf die nächsten Ausfahrten.

Ebenfalls in der Wanderausstellung präsentiert sich ein junger Mann aus Syrien, der 2015 nach Deutschland geflüchtet ist. Nach einigen Stationen wurde er der Gemeinde Recke zugewiesen. „Hier hatte ich schnell Kontakt zum Recker Bündnis für Flüchtlinge. Diese Gruppe hat sich mit großem Einsatz um die geflüchteten Menschen gekümmert und ihnen besonders beim Start in der neuen Heimat geholfen“, sagt er.

Kontakte über Freiwilligenbörse

Mit seinen Englischkenntnissen konnte er helfen, Übersetzungen in die arabische Sprache vorzunehmen. „So habe ich mein Engagement im Bündnis für Flüchtlinge in Recke begonnen. Ich helfe bei der Arbeitssuche und bei Kontakten mit Arbeitgebern“, sagt der Syrer. Bei seinen Landsleuten werbe er, sich ehrenamtlich zu engagieren. „Anderen zu helfen, ist auch eine persönliche Bereicherung.“

Die Freiwilligenbörse möchte die vielfältigen Möglichkeiten des Engagements in Ibbenbüren und im ganzen Tecklenburger Land aufzeigen und Mut machen, dass jedes Engagement für die Gesellschaft und für jeden selbst einen Gewinn darstellt.

Ehrenamtskarte als Dankeschön

„Wer sich für die Gemeinschaft engagiert, empfindet das als persönliche Bereicherung. Aber es steckt auch noch mehr dahinter. Ohne Ehrenamtliche wäre unsere Gesellschaft eine andere“, sagt Susanne Reibold von der Freiwilligenbörse „Kiste“ des SkF.

Dass soziales Engagement gewürdigt wird, dafür sorgt auch die Ehrenamtskarte. Wer zwei Jahre lang mindestens fünf Stunden die Woche sozial tätig ist, erhält den von der Stadt Ibbenbüren und dem Land Nordrhein-Westfalen verliehenen Ausweis. Die Ehrenamtskarte ist geknüpft an Vergünstigungen, Rabatte und Sonderaktionen. Sie gilt in ganz Nordrhein-Westfalen in jeder teilnehmenden Kommune. Derzeit gibt es landesweit rund 4000 Vergünstigungen.

Ausstellungsorte
Die Wanderausstellung „Gesichter des Ehrenamts“ ist bis zum 25. August 2022 in der Kirche St. Agatha in Mettingen zu sehen. Danach wird sie bis zum 8. September in den Kaufmännischen Schulen Tecklenburger Land in Ibbenbüren gezeigt. Die Schule plant am 29. August einen Aktionstag zum Thema „Ehrenamt und Jugend“. Ab dem 8. September ist die Präsentation im Sozialkaufhaus Ibbenbüren aufgebaut.

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