Verstorbener Fußballer war nach eigenen Worten "kein großer Kirchgänger"

Früherer Erzbischof Thissen: Gott zeigt Uwe Seeler keine Rote Karte

  • Der frühere Hamburger Erzbischof Werner Thissen (83) hat den verstorbenen Fußballer Uwe Seeler gewürdigt.
  • "Ich bin sicher, dass Gott ihm jetzt nicht die Rote Karte zeigt", schreibt Thissen.
  • Er war Seeler mehrfach begegnet und hatte sich mit ihn auch über Wertefragen ausgetauscht.

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Der frühere Hamburger Erzbischof Werner Thissen (83) hat den verstorbenen Fußballer Uwe Seeler gewürdigt. Er denke voller Dankbarkeit an ihn, auch in Gebet und Gottesdienst, schreibt Thissen in einer am Freitag veröffentlichten Äußerung. "Ich bin sicher, dass Gott ihm jetzt nicht die Rote Karte zeigt", so der bekennende Fan des Hamburger Sportvereins (HSV). Seeler, Ehrenspielführer der Nationalmannschaft und langjähriger HSV-Stürmer, war im Alter von 85 Jahren gestorben.

Thissen, von 2003 bis 2014 Erzbischof von Hamburg, lobt Seeler als "nachdenklich, gradlinig, nicht nur an sich selbst denkend, offen und ehrlich". Selbst beim Ansturm auf seine Autogramme und bei Lobeshymnen sei er auf dem Teppich geblieben wie "ein guter Kamerad".

Gespräche über Werte

Der frühere Erzbischof begegnete dem Fußballer mehrfach und arbeitete für ein Buchprojekt mit ihm zusammen. Seeler habe ihm einmal gesagt: "Ich bin zwar kein großer Kirchgänger, aber ich versuche, zu helfen, wo ich helfen kann." Er habe sich mit ihm ausgetauscht über Werte, vor allem im Sport, über Teamgeist und Fairness. "Ich spürte, wie sehr ihm das ein Anliegen ist", so Thissen.

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