Früherer Privatsekretär des Papstes: Das war so im Testament verfügt

Gänswein: Habe private Briefe von Benedikt XVI. alle geschreddert

  • Erzbischof Georg Gänswein hat nach eigenen Worten alle privaten Briefe Benedikts XVI. nach dessen Tod vernichtet.
  • Dies sei im Testament verfügt worden; die Schriftstücke habe er geschreddert, sagte der langjährige Privatsekretär des früheren Papstes.
  • An der Vernichtung von Aufzeichnungen hatte es mit Blick auf die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt Kritik gegeben.

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Erzbischof Georg Gänswein hat nach eigenen Worten alle privaten Briefe Benedikts XVI. nach dessen Tod vernichtet. Dies sei im Testament verfügt worden; die Schriftstücke habe er geschreddert, sagte der langjährige Privatsekretär des früheren Papstes der "Bild"-Zeitung. An der Vernichtung von Aufzeichnungen hatte es mit Blick auf die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt Kritik gegeben. Der Umgang von Joseph Ratzinger als Münchner Erzbischof mit solchen Fällen ist weiter umstritten.

Der Hauptteil des Nachlasses wie Bücher und Manuskripte ging laut Gänswein nach Regensburg ins "Institut Benedikt XVI.". Ein kleinerer Teil bleibe im Vatikan, zum Beispiel Briefwechsel mit seinem Vorgänger.

Geschenke an Gänswein

Ihm selbst habe der frühere Papst einen Tabernakel für seine neue Wohnung geschenkt, sagte Gänswein. "Dazu einige Erinnerungsstücke, zum Beispiel eine Holzfigur des Kirchenvaters Augustinus, der sein erster großer Lehrer war, diese steht jetzt in meiner Kapelle." Hinzu komme ein "sehr schönes Holzkreuz", das Benedikt vor Jahrzehnten selbst geschenkt bekommen habe.

Gut zwei Monate nach dem Tod Benedikts fühle er Schmerz und eine "große Leere", sagte Gänswein der Zeitung. Zugleich betonte er: "Mit den Augen des Glaubens bin ich im Frieden. Ich habe Papst Benedikt bis an die Pforte des Himmels begleitet. Ich hoffe, Petrus hat ihm aufgemacht." Benedikt sei jetzt dort, wo er hinwollte, "in der Freude des Glaubens". Das sei ein großer Trost für ihn, bekannte Gänswein.

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