Eine NABU-Expertin gibt Ratschläge

Das grüne Paradies der Kirche: Fünf Tipps für den perfekten Pfarrgarten

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Wie schaffe ich rund um die Kirche, das Pfarrheim oder das Gemeindebüro eine perfekte Umgebung für Insekten und gleichzeitig einen Mini-Park für die Gemeinde? Landschaftsökologin Aline Förster vom NABU gibt in Kirche+Leben Tipps.

Egal ob große oder kleine Außenfläche: Rund um jedes Pfarrheim lässt sich ein Paradies für Fledermäuse, Vögel und Insekten schaffen – davon ist die Landschaftsökologin Aline Förster vom NABU-Münsterland überzeugt. Sie hat dafür fünf Tipps:

Tipp 1: Wildstaudenbeet und Blühwiese 

Nicht nur für die Tiere, sondern auch für die Gemeindemitglieder ein echter Hingucker: Mit einem Wildstaudenbeet ist Förster zufolge eine Farbexplosion vorm Pfarrheim sicher. In den Stauden finden Insekten ein reichhaltiges Angebot, meint die Landschaftsökologin. Ein Wildstaudenbeet sei deshalb sehr zu empfehlen. Dabei können die Farben der Stauden selbst ausgesucht und angeordnet werden. Auch Frühjahrsblüher und Bodendecker seinen ratsam. „Insbesondere für die Insektenbestäubung“, so Förster. „Dabei eignen sich aber auch Krokusse oder Heckenrosen.“

Einen weiteren Vorteil biete die Blühwiese. Sie muss nicht oft gemäht werden, weil der Garten davon lebt, von einer hohen, bunten Blühwiese eingenommen zu werden. Sie sei optimal, wenn die Fläche nicht oft genutzt werde und die Rasenfläche eigentlich durch häufiges Mähen arbeitsintensiv wäre, sagt Aline Förster. 

Tipp 2: Nistmöglichkeiten und Quartiere schaffen

Wenn natürlicher Unterschlupf für Tiere fehlt, ist das Anbringen von Nistkästen sinnvoll. Diese können beispielsweise in Jugendgruppenstunden gebaut oder im Baumarkt fertig gekauft werden. „Auch der Laubhaufen aus dem Herbst kann im Winter das perfekte Quartier für Igel sein“, weist Förster hin.

Tipp 3: Heimische Gehölze oder Obstbäume pflanzen

Ein Kirschlorbeer ist zwar immergrün, schnittverträglich und kommt auch bei Trockenheit zurecht – doch Förster sieht diese Heckenart eher kritisch, denn der Kirschlorbeer ist kein heimisches Gewächs und breitet sich ohnehin bereits stark aus. Zudem sind die Blütenstände und Früchte für die meisten Insekten und Vögel wertlos: „Stattdessen sollten lieber heimische Gehölze gepflanzt werden. Pfaffenhütchen, Holunder oder die Heckenrose sind ratsam.“

Tipp 4: Strukturvielfalt schaffen 

Wenn der Pfarrgarten groß genug ist, spricht sich Förster für das Anlegen eines Teiches aus. Wasser locke Insekten an, diese seien dann wiederum Nahrungsgrundlage für Vögel. Förster kann sich auch vorstellen, dass ein Teich zum Ruheparadies für die Gemeinde wird. Ein weiterer Tipp der NABU-Expertin: „Gestapeltes Totholz ist ein Super-Ort für Käfer. Stapeln Sie das Totholz gerne an einer sonnigen Stelle.“ Wachse dann noch etwas Unkraut um das Holz – umso besser.

Tipp 5: Nächtliche Beleuchtung reduzieren

Gemeinden können auch zur Senkung der Lichtverschmutzung beitragen. „Gerade für Fledermäuse ist Licht ein großes Problem“, sagt Förster. Zwar locke Licht Tiere an, doch lenke es auch von der Fortpflanzung ab. Folglich gebe es weniger Insekten und Fledermäuse. Deshalb der Rat von Förster: „Überlegen Sie, ob nachts wirklich der Eingang zum Pfarrheim beleuchtet werden muss.“

Online-Fortbildungsreihe „Klimaschutz rund um den Kirchturm“
Wie saniert man das Pfarrheim energetisch? Ist eine Wärmepumpe fürs Pfarrhaus sinnvoll? Fortbildungsangebote der Reihe „Klimaschutz rund um den Kirchturm“ finden Sie unter diesem Link. Die Fortbildungen für Engagierte in den Gemeinden sind kostenfrei. Die Internetseite gibt 13 katholische Bistümer und evangelische Landeskirchen, darunter auch das Bistum Münster, als „Gastgeber“ an.

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