Altbundespräsident fordert in Rostock mehr Einsatz für Ukraine

Gauck bei Taizé-Treffen: Habe Schwierigkeiten mit politischem Pazifismus

  • Altbundespräsident Joachim Gauck hat das europäische Taizé-Treffen in Rostock besucht.
  • Dabei bekannte er, Schwierigkeiten mit einem politischen Pazifismus zu haben.
  • Gauck war in DDR-Zeiten Pfarrer in Rostock.

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Bei dem europäischen Jugendtreffen der Gemeinschaft von Taizé in Rostock hat Altbundespräsident Joachim Gauck zu gesellschaftlichem Engagement aufgerufen. "Wir ahnen gar nicht, was wir für andere bedeuten können", sagte er am Freitag bei einer Bibelmeditation in der Hansemesse.

In schwierigen Zeiten seines Lebens hätten ihm stets andere Menschen zur Seite gestanden und geholfen, dass er nicht ein "gefesseltes Dasein" führe. "Ich bin einer, der dem Dunkel entronnen ist", sagte er mit Blick auf seine eigene Geschichte. Gauck war zu DDR-Zeiten evangelischer Pastor in Rostock.

Gauck: Russischen Aggressor klar benennen

Angesichts des Ukraine-Kriegs hatte sich Gauck zuvor in einem Pressegespräch dafür ausgesprochen, den russischen Aggressor klar zu benennen. Er habe Schwierigkeiten mit einem politischen Pazifismus. "Eine Politik des Pazifismus, die nicht wagt, Partei zu ergreifen, auch wenn ganz klar Opfer und Täter zu erkennen sind, ist für mich ethisch nicht nachzuvollziehen - übrigens auch religiös nicht."

Er bevorzuge daher eine "starke Unterstützung" für das überfallene Opfer. Es könne jedoch noch mehr getan werden.

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