Nach Restaurierungsarbeiten gilt der Geburtsort Jesu nicht mehr als bedroht

Geburtskirche in Bethlehem kein gefährdetes Welterbe mehr

Die Unesco streicht die Geburtskirche in Bethlehem von der Gefährdetenliste. Wegen erfolgreicher Schutzmaßnahmen gilt sie nicht mehr als bedroht. Das Gotteshaus erinnert an die Geburtsstätte Jesu Christi.

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Die Unesco streicht die Geburtsstätte Jesu Christi in den Palästinensischen Gebieten von der Gefährdetenliste. Wegen erfolgreicher Schutzmaßnahmen gilt sie nicht mehr als bedroht.

Die Geburtsstätte Jesu Christi in Bethlehem zählt demnach seit 2012 zum Welterbe und wurde seitdem auf der Liste des gefährdeten Erbes geführt. Der zunehmende bauliche Verfall der Geburtskirche, der wachsende Tourismus und ein Tunnelbauprojekt hatten die Stätte bedroht. Inzwischen wurden umfassende Restaurierungsarbeiten an der Kirche vorgenommen.

 

Eine der heiligsten Stätten der Christenheit

 

Die Geburtskirche im Zentrum von Bethlehem ist eine der heiligsten Stätten der Christenheit. An der Stelle, an der Maria in einer Höhle Jesus geboren haben soll, wurde unter Kaiser Konstantin 326 der Vorgängerbau der heutigen Kirche errichtet. Der Hauptaltar der im sechsten Jahrhundert neu erbauten Basilika befindet sich über einer zwölf mal zehn Meter großen Grotte. Dort wird, markiert durch einen 14-zackigen Stern auf dem Boden, der Geburtsort Jesu verehrt. Der Eintritt in die Kirche erfolgt seit dem 16. Jahrhundert durch die nur 1,20 Meter hohe „Tür der Demut“.

Die Geburtskirche ist Teil eines 12.000 Quadratmeter großen Komplexes von Kreuzgängen, Klöstern, Grotten und weiteren Kirchen. So ist die katholische Katharinenkirche direkt mit der Geburtsbasilika verbunden. Weiter gehören ein lateinischer, ein griechisch-orthodoxer und ein armenischer Konvent dazu. Die Basilika selbst wird von diesen drei Konfessionen gemeinsam verwaltet. Seit mehr als 1.600 Jahren leben hier Mönche. 2012 setzte die Weltkulturorganisation Unesco den Komplex der Geburtskirche auf die Liste des Weltkulturerbes.

 

Eine der ältesten Kirchen der Welt

 

Im Lauf der Jahrhunderte war das Gotteshaus, eine der ältesten komplett erhaltenen Kirchen überhaupt, immer wieder umkämpft, etwa zwischen Muslimen und christlichen Kreuzrittern. Nach dem Siegeszug des Islam im siebten Jahrhundert wurde die Stätte durch eine Anordnung des Kalifen Omar zu einem Bethaus für Christen und einzelne Muslime erklärt.

Die Zeit der Kreuzfahrer, die den Gebäudekomplex stark ausbauten, brachte Reichtum auch für die Stadt Bethlehem. Im 12. Jahrhundert wurden die Wände der fünfschiffigen Basilika mit kostbaren Mosaiken verziert. Sie gehören - neben 36 Säulen und fein gearbeiteten Bodenmosaiken aus dem Vorgängerbau des vierten Jahrhunderts - zu den vielen Kunstschätzen der Geburtskirche.

Die Welterbestätte umfasst laut der Unesco die Geburtskirche in Bethlehem, die umliegenden Klöster mit ihren Glockentürmen und Terrassengärten sowie den Pilgerweg, der sich vom Damaskustor in Jerusalem bis zur Geburtskirche erstreckt.

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