Weihbischof Lohmann fordert mutigen Einsatz für Menschen in Not

Gedenken an die Opfer von Verfolgung – 25 Jahre nach der Seligsprechung von Karl Leisner

  • 25 Jahre nach der Seligsprechung von Karl Leisner erinnerte Weihbischof Rolf Lohmann an den Mut und Glauben des Seligen.
  • Am Tag des Gedenkens an die Opfer von Gewalt und Verfolgung blickte Lohmann auf die klare Haltung des Seligen gegen das nationalsozialistische Regime.
  • Der Weihbischof forderte dazu auf, auch heute mutig für das Leben von Menschen in Not einzutreten.

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Weihbischof Rolf Lohmann aus Xanten hat am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer von Gewalt und Verfolgung ein Pontifikalamt im Xantener Dom gefeiert, in dem er an die Seligsprechung von Karl Leisner vor 25 Jahren erinnerte. „Das passt gut“, betonte Lohmann in seiner Predigt laut Bischöflicher Pressestelle. Schließlich zähle der vor 25 Jahren selig gesprochene Karl Leisner auch als Opfer gottloser Mächte im dritten Reich. Couragiert habe sich der junge, gläubige Mann gegen die Nazis gestellt.

Zur Erinnerung: Leisner wurde am 28. Februar 1915 am Niederrhein in Rees geboren; 1939 verhaftet, 1940 ins KZ Sachsenhausen und später ins KZ Dachau interniert. Dort weihte ihn Mithäftling Gabriel Piguet – Bischof von Clermont – heimlich zum Priester. Am 4. Mai 1945 wurde Leisner zwar aus Dachau befreit, er starb aber kurze Zeit später am 12. August in Planegg. Papst Johannes Paul II. sprach den Leisner am 23. Juni 1996 in Berlin selig.

 

Kraft aus dem Vermächtnis Leisners

 

In seiner Predigt forderte Lohmann die Menschen auf, gerade heute Kraft aus dem Vermächtnis Leisners zu schöpfen, der stets klare Worte gefunden und Haltung gegen die Nationalsozialisten bewiesen habe – ohne seinen Glauben zu verlieren. Lohmann appellierte an die Christen, mehr Mut zu zeigen. Auf allen Ebenen. „Wir müssen für das Leben eintreten. In einer Zeit, in der so viel auf uns einprasselt. Nehmen wir das Beispiel Afghanistan. Wo bleibt es denn, unser mutiges Wort für das Leben dieser Menschen?“ Lohmann wünschte sich Solidarität: „Nehmen wir Corona. Wenn wir dem Leben dienen wollen, dann führt kein Weg an einer Impfung vorbei.“

Das Pontifikalamt endete am Grab von Karl Leisner, wo der Weihbischof ein Gebet sprach. Anschließend segnete er die Kirchenbesucher, für die der Tag im Dom mit dem Gottesdienst aber noch nicht zu Ende war. Denn der Internationale Karl-Leisner-Kreis war ebenfalls, vertreten durch die Vizepräsidentin Monika Kaiser-Haas, vor Ort, um auf ganz besondere Art an Leisners zu gedenken: Bodenfliesen des Doms, die mit einem Portrait Leisners bedruckt waren, konnten nach dem Pontifikalamt erstanden werden. Das Portrait hatte der Street-Art-Künstlers Mika Springwald auf die Fliesen gebracht. Verkauft wurden und werden sie zugunsten der Flutopfern.

 

Ausstellung zum Leben des Seligen

 

Übrigens: Wer tiefere Einblicke in das Leben und Wirken des seliggesprochenen Karl Leisners bekommen möchte – im Xantener Dom gibt es eine Wanderausstellung. Auf großen Plakatwänden sind die Lebensstationen und Hintergründe zu Leisner dargestellt. Die Ausstellung ist noch bis Ende Dezember im Dom zu sehen.

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