Online-Angebote aus dem Bistum Münster

Geistliche Begleiterin: Darum tun Exerzitien im Alltag gut

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Zahlreiche Pfarreien bieten in der Fastenzeit Exerzitien im Alltag an. So auch die Pfarrei St. Peter in Waltrop im Kreis Recklinghausen, die via Zoom im Internet und mit Begegnungsabenden in Präsenzform Menschen einlädt, sich Stunden der Besinnung zu gönnen. In Waltrop werden die Exerzitien von Pfarrer Carsten Roeger und der Geistlichen Begleiterin Magdalena Starke aus Recklinghausen geleitet. Im Gespräch erklärt Magdalena Starke den Mehrwert von geistlichen Übungen.

Frau Starke, wie bereiten Sie sich auf die Exerzitien im Alltag vor, die Sie in den kommenden Wochen in Waltrop anbieten?

Pfarrer Carsten Roeger und ich haben das ganze Jahr über einen Blick auf mögliche Ideen und Materialien, die im Rahmen von Exerzitien im Alltag im Internet, in der Literatur, bei Autoren usw. vorgestellt werden. Daraus entwickeln wir unsere Inspirationen für eine eigene Idee mit eigenem Konzept.

Mit welchen Inhalten beschäftigen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in diesem Jahr?

Am ersten Abend geht es um einen Blick auf mich selbst (Ich schaue mich an), am zweiten Abend nehmen wir das eigene Leben in den Blick (Ich schaue auf mein Leben), am dritten Abend stehen schwierige Zeiten und Stolpersteine im Leben im Mittelpunkt (Ich schaue auf Kreuz-Zeichen in meinem Leben), am vierten Abend geht es um das eigene Gottesbild (Ich schaue auf Gott), am fünften und letzten Abend werden die einzelnen Inhalte der vergangenen Wochen im Rahmen einer Eucharistiefeier zum Thema „Gott lässt grüßen“ zusammenfassend betrachtet und gefeiert. Falls die Corona-Schutzbestimmungen es zulassen im Rahmen eines gemütlichen Zusammenseins und Mitbring-Büfett.

Warum ist es sinnvoll, an solchen geistlichen Übungen teilzunehmen?

Supervisorin und Geistliche Begleiterin Magdalena Starke aus Recklinghausen bietet Exerzitien im Alltag an. | Foto: privat
Supervisorin und Geistliche Begleiterin Magdalena Starke aus Recklinghausen bietet Exerzitien im Alltag an. | Foto: privat

Viele Menschen sehnen sich im Alltag nach ein wenig mehr Aufatmen so zwischendurch, denn für einen großen Ausstieg oder eine lange Auszeit reicht oft die Zeit nicht oder die Lebensumstände erlauben es nicht. Die Exerzitien im Alltag bieten für 40 Tage (Fastenzeit) im Jahr eine Möglichkeit, dieser Sehnsucht vor Ort Raum und Zeit zu geben - und sei es erst mal nur für zehn Minuten am Tag.

Wie gestalten Sie die Exerzitien?

Wer möchte, kann ein kleines Ritual daraus machen: Man wählt sich eine Uhrzeit, einen Ort, an dem man sich mit dem jeweiligen Impuls - in diesem Fall einer Bild-Postkarte mit Text auf der Rückseite - beschäftigt und so im Alltagstrott einfach mal innehält, betet und sich selbst mit seinem Leben und seiner Beziehung zu Gott in den Mittelpunkt stellt. Dieser Impuls kann einen dann durch den ganzen Tag begleiten sowie Inspiration und Motivation für den normalen - oft hektischen - Alltag geben. Diese Erfahrung tut vielen Menschen gut.

Wie kann die Last der Corona-Pandemie in den Exerzitien aufgenommen werden?

Da wir diesbezüglich noch keine Erfahrungen gesammelt haben, sind wir selber gespannt darauf, ob es möglich sein wird, durch die Tagesimpulse und die Gruppentreffen einmal pro Woche - also den geistlichen Prozess - das Corona-Geschehen sinnvoll und nachhaltig zu „unterbrechen“ und mal in den Hintergrund treten zu lassen. Wir hoffen und wünschen das und bieten deshalb in dieser Fastenzeit die Exerzitien im Alltag auch per Zoom an. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können mit der Anmeldung somit selbst entscheiden, ob sie an den Exerzitien in Präsenz (sofern möglich) oder digital teilnehmen möchten.

Wie können Menschen etwas von Gott spüren, wenn sie nicht unbedingt christlich oder spirituell angehaucht sind?

Menschen, die sich auf die Exerzitien im Alltag einlassen, sind neugierig und offen für geistliche Prozesse und den Erfahrungsaustausch, der in den Gruppentreffen damit verbunden ist. Hier sind auch Zeit und Raum für die Fragen, Zweifel und Gedanken, die diese Menschen in ihrem Leben haben. Erstaunlicherweise bekommen sie in diesem Kontext oft eine Ahnung davon, dass ihnen Christsein und Spiritualität gar nicht so fremd sind, sondern auch in ihrem Leben vorkommen, weil sie einfach „christlich“ und „spirituell“ leben, ohne es so zu benennen. Sie spüren dann, dass Gott dem Menschen auch in einem Kinderlachen, einer Sonnenblume, einer leckeren Tasse Kaffee, einem Sonnenuntergang ganz nah sein kann, wenn man es zulässt.

Einige Angebote von Online-Exerzitien
Wer sich für die Zoom-Variante der Exerzitien im Alltag in der Pfarrei St. Peter in Waltrop interessiert, kann sich per E-Mail unter stpeter-waltrop(at)bistum-muenster.de mit seinem Namen und seiner Anschrift anmelden. Der erste Abend ist am 24. Februar 2021 um 18.30 Uhr.

Virtuell über die kostenfreie App „Zoom“ bietet auch Diakon Jochen Hogeweg von der Pfarrei St. Antonius und Bonifatius in Dorsten Exerzitien im Alltag an. Beginnend am 22. Februar wird es für jede der fünf Wochen fünf Impulse geben. Der tägliche Zeitaufwand beträgt etwa 20 Minuten. Weitere Informationen per E-Mail unter Hogeweg(at)bistum-muenster.de.

Online-Alltagsexerzitien „Ich bin da“ bietet ebenfalls das Bischöfliche Generalvikariat Münster an. Ab Aschermittwoch, 17. Februar, bekommen Interessierte per E-Mail Impulse und Übungsanleitungen, mit denen sie eine tägliche Meditationszeit von etwa einer halben Stunde gestalten können.

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