Themenwoche "Mission heute" (2) - Bistumspartnerschaft mit Ghana

Gelebte Partnerschaft: Bistum und Pfarrei fördern Schwestern in Ghana

  • Schwester Rita Amponsaa-Owusu von den Missionsärztlichen Schwestern in Ghana ist nach Münster gereist, um von ihren Hilfsprojekten in der Region Kulmasa zu berichten.
  • Bei einem Treffen dankte sie den Helfern aus dem Bistum Münster.
  • Das Bistum und der Aktionskreis Kulmasa aus St. Antonius in Hörstel beteiligen sich unter anderem an der Finanzierung eines Klosterbaus, einer Ausbildungsfarm und von Schulprojekten.

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Besuch aus Afrika: Schwester Rita Amponsaa-Owusu von den Missionsärztlichen Schwestern in Ghana ist nach Münster gekommen, um von den Projekten des Ordens in der Region Kulmasa zu berichten. Sie sei mit viel Dankbarkeit im Gepäck angereist, sagte sie bei einem Treffen mit Vertretern der Bistumspartnerschaft und Unterstützergruppen. Denn sowohl die Partnergemeinde St. Antonius in Hörstel, als auch das Bistum Münster unterstützen ihre Arbeit seit einigen Jahren intensiv.

„Ohne diese Partnerschaften wären unsere Projekte nicht zu realisieren“, sagte die Ordensfrau, die in Kulmasa die vielseitigen Angebote koordiniert. „Wir können nur gemeinsam heilsam sein.“ Dabei seien es mittlerweile nicht mehr nur medizinische Angebote, die der Orden geschaffen hat. Es ist eine ganzheitliche Ausrichtung, die auch Vorsorge, Bildung und soziale Hilfen in den Blick nimmt. „Wir wollen damit gesundheitliche Probleme verhindern, bevor sie entstehen.“

Gesundheitliche Probleme mit sozialen Folgen

Diesen Ansatz erklärte sie an dem Beispiel einer ghanaischen Mutter, die sich den Arm gebrochen hatte. Den Weg ins Krankenhaus fand sie nicht, weil die Anreise zu beschwerlich war. Auch kulturell musste ihr die Hilfe erst nahegebracht werden, gab es in der Großfamilie doch Ängste vor den Medizinern. „Sie glaubten, dass man ihr den Arm abtrennen würde.“ Die Folgen dieser Situation waren dramatisch, berichtete Schwester Rita. „Die Frau fiel als treibende Kraft der Familie aus, es gab nichts zu essen, die Kinder hätten keine Perspektive gehabt.“

Ein Beispiel, das zeigt, dass die Hilfe nicht allein auf die Arbeit in Krankenhäusern und auf Arztbesuche beschränkt werden kann, sondern im Alltag der Menschen in Ghana verankert werden muss. So hat der Orden in dem ländlichen Gebiet Kulmasa mittlerweile viele kleine und große Projekte geschaffen, die den etwa 30.000 Menschen dort in unterschiedlichen Bereichen helfen, ihr Leben selbstständiger, bewusster und gesünder zu gestalten. Dazu gehören Ausbildungs- und Schulprojekte, eine Farm, die Möglichkeiten der Selbstversorgung vermittelt, und Schaffung neuer Arbeitsbereiche, in denen Frauen aktiv werden können, um die Familie zu ernähren.

Konkrete Hilfe – wie der Kauf eines Motorrads

Das Bistum Münster unterstützt derzeit unter anderem den Bau eines kleinen Klosters in Kulmasa, in dem vier Missionsschwestern leben werden. Spenden aus St. Antonius in Hörstel ermöglichen Einzelprojekte wie Wasserbohrungen, Schulausstattungen oder direkte Zuwendungen für in Not geratene Familien.

Wie wichtig diese kleinen Dinge sind, konnte auch der Vorsitzende des Aktionskreises Kulmasa aus Hörstel, Ludger Hinterding, berichten. Etwa vom Motorrad, das angeschafft wurde, damit ein Handwerker die oft dezentralen Einrichtungen vor Ort instand halten kann. „Ohne seine Reparaturen würden viele Angebote bald nicht mehr funktionieren.“

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