11.000 Exemplare als Ergänzung zu den Pfarrnachrichten

Gemeinde in Ahaus macht Pfarrbrief für Kirchenferne

Wie erreicht eine Pfarrei die Menschen, die nicht regelmäßig oder gar nicht am kirchlichen Leben teilnehmen? Ein Pilotprojekt dazu hat nun die Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt in Ahaus und Graes mit der Medienagentur „kampanile“ gestartet.

 

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Wie erreicht eine Pfarrei die Menschen, die nicht regelmäßig oder gar nicht am kirchlichen Leben teilnehmen? Vor dieser Herausforderung steht die Öffentlichkeitsarbeit in den Gemeinden des Bistums Münster.

Rund neun Prozent besuchen die sonntäglichen Gottesdienste; vielleicht mögen es etwas mehr sein, die Teil haben am Leben in einer Pfarrei. – Was aber erfahren die etwa 90 Prozent der Katholiken, die gemeinhin als „Fernstehende“ bezeichnet werden?

 

„Kirchenferne haben andere Interessen“

 

„Sogenannte Kirchenferne haben andere Interessen als Kirchennahe“, weiß Norbert Göckener, Leiter der Medienagentur „kampanile“ in Münster. Daher hat die Agentur ein Modell entwickelt, mit einem Pfarrmagazin vor allem diese große Gruppe der „Kirchenfernen“ anzusprechen.

„Überwiegend nehmen die meisten Pfarrbriefe als Leserinnen und Leser meist jene Katholiken in den Blick, die regelmäßig am Leben der Pfarrei teilnehmen und sich stärker in Gruppen, Verbänden und Gremien einbringen“, erläutert Göckener. Der Pfarrbrief sollte aber nach seiner Meinung nicht nur der Kommunikation mit den Kirchgängern dienen, sondern der Kommunikation mit möglichst allen am Ort lebenden Menschen.

 

Pilotprojekt in Ahaus und Graes

 

Mit der Pfarrei hat die Medienagentur „kampanile“ das Kirchenmagazin erstellt. „kampanile“ hilft Gemeinden bei der Neuausrichtung eines Pfarrbriefes durch Beratung, Unterstützung in der redaktionellen Arbeit, im Layout und bei Satzarbeiten sowie der Findung des besten Druckpartners. Informationen unter www.kampanile.de oder unter Telefon 02 51/4 83 92 90.

Als Pilotprojekt wurde nun von „kampanile“ mit der Gemeinde ein neues Kirchenmagazin für die Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt in Ahaus und Graes realisiert. „Es berichtet über kirchliche Themen, die auch für Kirchenferne interessant oder relevant sein können; es wird bewusst niederschwellig angesetzt“, erklärt Göckener. Es werde versucht, auf Insidersprache zu verzichten. Das Magazin biete zudem Service-und Kontaktmöglichkeiten.

In diesen Tagen werden im Stadtgebiet von Ahaus und im Ahauser Ortsteil Graes mehr als 11.000 Exemplare des neuen Pfarrbriefs verteilt. „Der neu aufgemachte Pfarrbrief ist als Ergänzung zu unseren wöchentlich erscheinenden Pfarrnachrichten und zu unserer Homepage gedacht“, sagt Heinrich Plaßmann, Pfarrer der Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt.

 

Leser können mitmachen

 

Das neue, 28-seitige Kirchenmagazin diene nicht dem Rückblick auf vergangene Ereignisse, „sondern nimmt sich aktueller Themen an und vermittelt Informationen aus dem Leben unserer Pfarrei“. Auch der Vorsitzende des Pfarreirats, Martin Kowalski, wünscht dem Kirchenmagazin viele Leser und vor allem Rückmeldungen, wie das optisch ansprechende Heft noch attraktiver gestaltet werden kann.

Da die erste Ausgabe noch keinen Titel hat, sind jetzt die Gemeindemitglieder gefragt, Vorschläge zu machen. „Jeder kann mitmachen“, lädt Kowalski ein. Das kleine Heft soll zweimal im Jahr erscheinen und kostenlos verteilt werden.

 

Und was steht drin?

 

Die erste Ausgabe hat die Überschrift „Urlaub für alle“ und nimmt damit ein Thema in den Blick, das alle Menschen in irgendeiner Form betrifft. Gefragt werden Ahauser und Graeser, was für sie der perfekte Urlaub ist. Das Magazin bringt aber auch Informationen zu den Ferienfreizeiten und Sommerlagern der Pfarrei. Ein weiterer Bericht widmet sich der bevorstehenden Wallfahrt nach Eggerode, einem Marienwallfahrtsort im westlichen Münsterland – als Möglichkeit im Alltag etwas anderes zu erfahren unter der Überschrift „Ich bin dann mal weg“.

In einem Interview mit dem Benediktiner-Pater und Bestseller-Autor Anselm Grün erfahren Leser, wie ein Ordensmann Urlaub macht. Und es wird deutlich: Urlaub kann man jede Woche haben. Dazu gibt das Magazin Tipps: Wie kann man den Sonntag so gestalten, dass er wirklich der Erholung dient. Die gewandelte Bedeutung des Sonntags wird deutlich in einem Text, in dem das 90-jährige Gemeindemitglied Bernhard Heying von früher und Mitglieder das Sachausschusses Jugend von der heutigen Praxis der Sonntagsgestaltung erzählen.

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