Bischof Felix Genn weiht den neuen Altar

Gemeinde in Albersloh kehrt in umgebaute St.-Ludgerus-Kirche zurück

Nach zweijähriger Umbau- und Umgestaltungsphase ist die katholische Kirchengemeinde in Albersloh wieder in ihre St.-Ludgerus-Kirche zurückgekehrt. Bischof Felix Genn weihte am Sonntag den neuen Altar.

 

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„Gleich wird der Altar brennen“, hat sich der Bischof Felix Genn zu Beginn seiner Predigt in der Albersloher St. Ludgerus-Kirche an eine erstaunte Kinderschar gewandt. „Aber nicht verbrennen“, ergänzte er schmunzelnd. Das sei so wie bei einem Menschen, der einen anderen wirklich liebe. „Dann brennt er für ihn. So wie eure Eltern für euch Feuer und Flamme sind, so ist auch Gott für uns durch Jesus Feuer und Flamme.“

Der Bischof war am Christkönigsonntag in die Stadt gekommen, um nach einer knapp zweijährigen Planungs- und Umbauphase den Kirchenbau aus dem 12. Jahrhundert wieder seiner Bestimmung als Gotteshaus zuzuführen. Der Höhepunkt des feierlichen Gottesdienstes war die Weihe des neuen Altars.

 

Lichtdurchfluteter Raum

 

„Der Altar ist Sinnbild für den Überschuss göttlicher Liebe“, erklärte Genn in seiner Predigt. Im Evangelium bittet einer der Verbrecher, der mit Jesus gekreuzigt wird, an ihn zu denken. „Und obwohl Jesus im Sterben liegt, rettet er ihn. Das ist der Überschuss göttlicher Liebe, die alle Schuld ausgleicht“, fuhr der Bischof fort. „Dass auch der, der im letzten Augenblick um Vergebung bittet, Gehör findet.“ Der Altar offenbare diese Liebe und gebe den Menschen die Nahrung, die er brauche, „um in der Spur zu bleiben.“

Mit der Altarweihe fand die knapp zweijährige Planungs- und Umbauphase und konzeptionelle Neugestaltung der St. Ludgerus-Kirche ihr fulminantes Ende: dunkelgraue Wände mit rissigem und verschmutztem Anstrich sind passé. Lichtdurchflutet präsentiert sich die Kirche, reduziert auf wenige, authentische Materialien: Naturstein, Holz, weiße Putzflächen. „Alles sollte möglichst unverfälscht bleiben“, erklärte der ausführende Architekt Volker Lembken aus Ahlen.

 

Altar aus zwölf Stelen

 

Die größte Veränderung hat dabei der Altar erfahren. Er wurde weiter nach vorn, ins Zentrum des Gotteshauses gerückt. Um ihn herum versammelt sich nun wieder die Gemeinde. Das Querhaus wurde weitestgehend leer gelassen. „Dadurch haben wir Raum gewonnen. um die Kirche zu einem Haus der Begegnung zu machen, in dem auch Konzerte, Ausstellungen und Filmabende stattfinden können“, erläuterte Pfarrer Lübbers.

Der Altar besteht aus zwölf Sandstein-Stelen als Symbol für die zwölf Stämme Israels und die zwölf Jünger Jesu. Der Ambo bestehe aus zwei Stelen, die für das Alte und Neue Testament stehen. Altar und Ambo werden von innen beleuchtet.

 

Baukosten von 840.000 Euro

 

Ein Arbeitskreis aus Gemeindemitgliedern hatte sich intensiv mit dem Umbau beschäftigt. „Es war für alle eine Herzensangelegenheit“, freute sich Lübbers. So sei unter anderem eine Spendensammlung ins Leben gerufen worden, die bis jetzt 95.000 Euro eingebracht habe.

Insgesamt sind für den Umbau 840.000 Euro veranschlagt, von die Pfarrgemeinde denen 150.000 Euro aufbringen muss, den Rest trägt das Bistum. Ein gutes Dutzend Gewerke wie Gerüstbauer, Steinmetze, Elektriker, Orgelbauer, Maler und Schreiner waren an der Umsetzung beteiligt.

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