Klaus Pfeffer aus Essen: Text hat mit Christentum nichts zu tun

Generalvikar greift Verschwörungstheoretiker um Kardinal Müller an

Der Essener Generalvikar Klaus Pfeffer kritisiert eine Gruppe um Kardinal Gerhard Ludwig Müller, Erzbischof Carlo Maria Vigano und Kardinal Joseph Zen Ze-kiun für deren verschwörungstheoretischen Text vom Vortag.

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Der Essener Generalvikar Klaus Pfeffer kritisiert eine Gruppe um Kardinal Gerhard Ludwig Müller, Erzbischof Carlo Maria Vigano und Kardinal Joseph Zen Ze-kiun. Sie hatten eine Warnung veröffentlicht, wonach die Corona-Pandemie genutzt werden solle, um eine „Weltregierung“ zu schaffen, „die sich jeder Kontrolle entzieht“.

Jeder, der den Text unterzeichne, entblöße sich selbst, schreibt Pfeffer auf Facebook. Er sei „einfach nur fassungslos, was da im Namen von Kirche und Christentum verbreitet wird: Krude Verschwörungstheorien ohne Fakten und Belege, verbunden mit einer rechtspopulistischen Kampf-Rhetorik, die beängstigend klingt.“

 

„Dem muss widersprochen werden!“

 

Es sei ungeheuerlich, wenn Anstrengungen zur Eindämmung einer Pandemie diskreditiert würden als „Vorwand“, um eine „hasserfüllte technokratische Tyrannei“ zu begründen, die die „christliche Zivilisation auslöschen“ wolle, so Pfeffer: „Dem muss widersprochen werden! Mit Jesus Christus, auf den sich die Unterzeichner berufen, haben derart wirre Thesen, die Ängste schüren, Schwarz-Weiß-Denken verfolgen, üble Feindbilder zeichnen und das Miteinander in unseren Gesellschaften vergiften, nichts zu tun.“

In der gut drei Seiten langen Warnung kritisieren die Unterzeichner Maßnahmen rund um die Covid-19-Pandemie. Belege für ihre Thesen liefern sie nicht. „Kirche-und-Leben.de“ hatte bereits am gestrigen Freitagmorgen über den Text berichtet.

 

Unklare Rolle von Kurienkardinal Sarah

 

Die Warnung ist eine Initiative des früheren Papst-Botschafters in den USA, Erzbischof Carlo Maria Vigano. Kurienkardinal Robert Sarah, Leiter der vatikanischen Gottesdienstkongregation, zog seine Unterschrift am Freitag zurück.

Auf Twitter schrieb Sarah, er teile zwar die „Sorgen“, die im Text geäußert würden, habe diesen aber nicht unterzeichnet. Allerdings war sein Name zunächst unter den Unterzeichnern aufgeführt.

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