„Schwache müssen menschenwürdiger leben können“

Generalvikar Kollig vor SPD-Parteitag: Fluchtursachen bekämpfen

Der Berliner Generalvikar Manfred Kollig, früher im Bistum Münster tätig, ruft dazu auf, Fluchtursachen zu bekämpfen. Er predigte in einem ökumenischen Gottesdienst vor dem SPD-Parteitag am Donnerstag in Berlin.

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Der Berliner Generalvikar Manfred Kollig ruft dazu auf, Fluchtursachen zu bekämpfen. In einem ökumenischen Gottesdienst vor dem SPD-Parteitag in Berlin sagte Kollig am Donnerstag, die Sendung des Christen sei noch nicht erfüllt, „wenn wir uns vor der Überforderung bewahren, alle Menschen aufzunehmen, die gerne in unserem Land leben wollen“. Sie sei erst erfüllt, wenn „wir im Rahmen unserer Möglichkeiten dafür sorgen, dass die Abgewiesenen außerhalb unseres Landes menschenwürdiger leben können“.

Kollig erklärte weiter, der christliche Glaube dürfe nicht dazu verführen, unrealistische Ziele zu verfolgen. Er dürfe auch nicht dazu verleiten, Gefahren zu übersehen oder Sorgen zu ignorieren. Der christliche Glaube könne aber Sorgen relativieren und sie in eine Beziehung zu Gott setzen. Kollig ist seit knapp einem Jahr Generalvikar des Erzbistums Berlin. Zuvor war er Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat Münster.

Der SPD-Vorsitzende und Katholik Martin Schulz trug in dem Gottesdienst die Lesung aus dem Lukas-Evangelium vor, die von Jesu Heilung der Aussätzigen handelt. Der SPD-Parteitag endet am Samstag. Unter anderem wollen die Delegierten über eine mögliche Beteiligung an einer Regierungskoalition auf Bundesebene abstimmen.

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