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Der Münchner Generalvikar Peter Beer hat die Mitarbeit homosexuell veranlagter Menschen in der Kirche gewürdigt. Als Priester, in anderen Berufsfeldern und als Ehrenamtliche leisteten sie gute Arbeit, sagte Beer bei der Vollversammlung des Münchner Diözesanrats der Katholiken in Oberschleißheim. „Man muss das benennen können, sonst verlieren wir Menschen, die sich sehr stark identifizieren, die sich einbringen wollen.“
Der Generalvikar berichtete davon, dass er sich regelmäßig mit solchen Mitarbeitern austausche. „Es macht mich traurig, wenn sie zu mir sagen, sie trauen sich nicht zu sagen, wie sie veranlagt sind, weil es auch Pfarrgemeinden gibt, wo sie mit Nachteilen zu rechnen haben, weil ihre Veranlagung vorurteilsbehaftet ist.“ Hier müsse Kirche gegensteuern. Sie dürfe nicht länger so tun, als gebe es diese Menschen nicht. „Das kostet Glaubwürdigkeit.“
„Kirche muss Mitarbeiter gewinnen“
Die Kirche stehe ganz allgemein vor der Herausforderung, Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. „Es kommt keiner mehr in den kirchlichen Dienst, wenn wir Loyalitätsverpflichtungen haben, die als willkürlich erlebt werden“, betonte Beer. Auf Landes- und Bundesebene werde bereits an einem neuen kirchlichen Arbeitsrecht gearbeitet. Leitgedanke müsse dabei nicht mehr sein, unter welchen Voraussetzungen Menschen bei der Kirche arbeiten könnten, sondern umgekehrt, welche Ressourcen sie für den kirchlichen Dienst mitbrächten.