Bischof von Münster: Wer Juden beschimpft, beschimpft auch uns

Genn: Antisemitismus ist gerade in Deutschland unerträglich

Bischof Felix Genn aus Münster hat den Antisemitismus in Deutschland als unerträglich bezeichnet. „Wer die Juden beschimpft, der beschimpft auch uns“, sagte Genn.

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Bischof Felix Genn aus Münster hat scharfe Kritik am Antisemitismus in Deutschland geübt. Angesichts von Nachrichten über einen vermehrten Antisemitismus an Berliner Schulen sagte Genn, die Antwort von Christen auf Judenhass und Antisemitismus könne nur „Null Toleranz“ heißen. „Denjenigen die Judenhass schüren, sagen wir, dass wir ihnen entschieden entgegentreten werden“, betonte Genn. „Wer die Juden beschimpft, der beschimpft auch uns.“

Der Bischof unterstrich, es gebe in Münster sehr gute Beziehungen zur Jüdischen Gemeinde und zu deren Vorsitzendem Sharon Fehr. Bereits vor zwei Wochen hatte Genn zur Eröffnung der christlich-jüdischen „Woche der Brüderlichkeit“ in Recklinghausen zu Wachsamkeit und Sensibilität angesichts antisemitischer Strömungen in Deutschland aufgerufen. Er betonte, es sei wichtig, „all denen zu wehren, die mit bewusstem oder unbewusstem oder oberflächlichem Antisemitismus neue Samenkörner legen, die nur in Gewalt und Verachtung enden können“.

 

„Wichtig ist die Erinnerung an den Schatz des jüdischen Glaubens“

 

Der Bischof bekräftigte nun erneut, wichtig sei die Erinnerung, vor allem „an die Schwestern und Brüder, die durch das Feuer des Holocaust gegangen sind“. Es sei beschämend, was das deutsche Volk und viele andere dem jüdischen Volk im Laufe „der sich christlich nennenden Geschichte“ angetan hätten. Dabei sehe er durchaus, dass auch die Kirche im Laufe ihrer Geschichte dunkle Seiten habe, „die nicht zu übersehen sind“. Erinnerung an den großen Schatz des jüdischen Glaubens helfe, die Zukunft aufzubauen. „Erinnerung ist die Brücke, die Ängste abbaut und Neues aufbaut“, sagte Genn.

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