Bischof: Änderung der Zulassungsbedingungen ändert nichts

Genn warnt davor, Zölibat schlecht zu reden

Die Zahl der Priesterkandidaten ist nach Auffassung von Bischof Genn nicht „bloß wegen des Zölibats“ geringer geworden. Vielmehr sei die Sensibilität für diese Lebensform „doch sehr gering“.

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Bischof Felix Genn hat davor gewarnt, den Zölibat „schlecht und dadurch tot“ zu reden. Zugleich gestand er ein, dass die Ehelosigkeit von Priestern, Diakonen und Ordensleuten durch den Missbrauchsskandal „in Misskredit und verdunkelt“ worden sei.

In einer Predigt zum 90-jährigen Bestehen des Päpstlichen Werkes für Geistliche Berufe beklagte er am Sonntag (02.10.2016), „allenthalben“ sei eine Forderung nach Abschaffung des Zölibats zu hören. Genn räumte ein, daraus spreche auch die Sorge vieler um die Versorgung der Gemeinden. Gleichwohl sei es nicht damit getan, „nur ein paar Stellschrauben richtig zu drehen“ und die Zulassungsbedingungen zum Priestertum zu ändern.

 

Sensibilität für Lebensform „sehr gering“

 

Die Zahl der Priesterkandidaten ist nach Genns Auffassung nicht „bloß wegen des Zölibats“ geringer geworden. Vielmehr sei die Sensibilität für diese Lebensform „doch sehr gering“. Genn stellte fest, dass durch die Betonung der Berufung auch hauptamtlicher Laien und aller Christen zum gemeinsamen Kirche-Sein der Blick auf die „unmittelbare Berufung zum priesterlichen Dienst etwas zurückgestellt wird“.

Es lohne sich, darum zu beten, dass die Sensibilität für ein Leben in Gehorsam, Armut und Ehelosigkeit wächst. „Da kann man nichts machen“, betonte der Bischof, „aber man kann viel durch Offenheit des Herzens und großes und großmütiges Vertrauen auf den Herrn empfangen.“

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